Beim Wettbewerb zur Erweiterung des Casinos Winkler tagte das Preisgericht öffentlich. Jeder Bürger, so die Maxime, sollte erleben können, wie die geladenen Architekten argumentierten und die Juroren urteilten. Sizas Siegerprojekt wurde jedoch rasch zum Spielball politischer Interessen. Für die einen war sein Entwurf mit der Inszenierung eines Wegs – ausgehend von der Gstättengasse über einen Panoramalift, der auf eine Aussichtsplattform auf dem Mönchsberg führt – an Poesie nicht zu überbieten. Die konservativen Kräfte sahen das grundsätzlich anders, und zwar als inakzeptablen Anschlag auf das Stadtbild. In dieser Auseinandersetzung zog Siza den Kürzeren. Das Projekt für die Erweiterung des Casinos am Mönchsberg war damit Geschichte, das Spielcasino befindet sich heute im Schloss Kleßheim und anstelle des Cafés steht das Museum der Moderne Salzburg. (IAS)