Wo Salzburg wohnt - Ausflug in den Nordwesten Salzburgs
Wer sagt in Salzburg sei alles auf den Tourismus ausgerichtet, der kennt Lehen, Liefering und Taxham nicht. Wer also die Stadt jenseits der touristischen Schokoladenseite kennenlernen möchte, dem sei ein Ausflug in diese Stadtquartiere empfohlen. Man kann dabei spannende Entdeckungen machen.
Insbesondere der Stadtteil Lehen entwickelte sich in den Jahrzehnten nach 1945 zum Exerzierfeld des sozialen Wohnbaues. Das Lehener Hochhaus (1959, Architekt Karl S. Huber), die großformatigen Wohnblocks aus den 1960ern (z.B. Josef Becvar, 1963 an der Ignaz-Harrer-Straße/Schumacherstraße), das Laubengang- (1964) und das Wohnhochhaus (1971) von Gerhard Garstenauer sind dafür markante Beispiele. Mit den 1980-Jahren schließlich dringt das Thema der Stadtreparatur und der Nachverdichtung mit der Wohnanlage Hans-Sachs-Hof in Lehen ein. Spektakulär ist der Versuch mit der „Neue Mitte Lehen“, dem Stadtteil eine städtebauliche und kulturelle Mitte, die auch über den Stadtteil hinaus wirken soll, zu verleihen. Mit der Fertigstellung der Bebauung auf dem Stadtwerkareal, auf dem neben Wohnbauten, die medizinische Privatuniversität (PMU), Galerien und Bildungseinrichtungen zu finden sind, wurde ein wichtiger Baustein im Prozess der städtischen Re-Definition Lehens realisiert.
Der Stadtrandsiedlung Taxham entstand ab Mitte der 1950er-Jahre und gab tausenden Flüchtlingen, die bis dahin in desolaten Verhältnissen in Barackenlagern gelebt hatten, eine Bleibe.
Der Europark (I 1997, Erweiterung 2005) von Massimiliano Fuksas, weltweit das erfolgreichste Einkaufszentrum, befindet sich ebenfalls hier. Der sehenswerte Kinder- und Jugendhort Taxham von Flöckner/Schnöll und das Kinder- und Jugendhaus Lieferung von Forsthuber-Scheithauer Architekten, sind Bauten für die Jugend von internationalem Format. Im Norden Lieferings liegt die Wohnanlage „Forellenweg“, eines der Vorzeigeprojekt des Gestaltungsbeirats unter seinem Initiator Stadtrat Johannes Voggenhuber.
Besuchen Sie die Stadtbibliothek und blicken Sie auf den neuen Spar und Umgebung!
Das Projekt Neue Mitte Lehen ist ein dominantes Stück Architektur, das stadträumlich dem Quartier eine völlig neue Identität verleiht. Der Bauteil West enthält die neue Stadtbibliothek, Geschäfte und die Panoramabar. Im Bauteil Ost wurden 48 Mietwohnungen, ein Seniorentreff, ein Veranstaltungssaal und eine Catering-Einrichtung mit Ausbildungsstätte für behinderte Menschen realisiert.
Die Gesamtanlage ist eine Reminiszenz an das ehemalige Stadion Lehen, bei der die einstige Spielfläche zur grünen Mitte des Stadtteils wird und gleichzeitig die Erinnerung an die Fußballarena bewahrt. Überragt wird die Anlage von einem schrägen Turm mit einer Panoramabar, die auch als zeichenhafte Unterstützung dieser Erinnerung zu werten sind. (IAS)
Besichtigen Sie das Haus auch von der Rückseite (Hans-Sachs-Gasse)!
Das Wohn- und Geschäftshaus fügt sich in die spätgründerzeitliche Blockrandbebauung an der Ignaz-Harrer-Straße ein. Die Anlage besteht aus drei Objekten, wobei nur zwei, der leicht nach innen geknickte Trakt an der Ignaz-Harrer-Straße und der Hoftrakt, direkt zusammenhängen. Der dritte Bauteil an der Alois-Stockinger-Straße ist durch ein bestehendes Gebäude im Block getrennt. Mit einer zweischaligen, gläsernen Fassade erweckt das Objekt an der verkehrsbelasteten Hauptstraße die Anmutung eines städtischen Geschäftshauses. Das nordsüdorientierte „Hofhaus” enthält klassische Split-Level-Wohnungen. Der Bauteil an der Stockinger-Straße mit seinen bildet geschwungen Balkonen eine weiche Übergangszone zu den Wohnblocks im Norden.(IAS)
Erreichbarkeit: Haltestelle „Stadtwerk Lehen“, Buslinie 8 und 24
Besuchen Sie die Galerie der Stadt Salzburg und die Galerie Fotohof.
Das Stadtwerkareal in Lehen galt als typisch innerstädtische Branche, wie sie das postindustrielle Zeitalter hervorbrachte. Im 19. Jahrhundert wurde hier das städtische Gaswerk situiert, im 1968 errichteten Hochhaus (E: E. Horvath/J. Hawranek) befand sich die Verwaltung des städtischen Energieversorgers, der 2000 mit dem Landesenergieversorger fusionierte, sodass das Gesamtareal zur Neubebauung frei wurde.
Der Masterplan hierfür stammt von Max Rieder, die städtebauliche Feinstruktur des nördlichen Abschnittes mit rund 289 Wohnungen resultiert aus einem mehrstufigen Wettbewerb, den das Wiener Büro transparadiso für sich entschied. Der südliche Teil des Areals wird gewerblich genutzt. In den Sockelzonen der Wohntrakte der einzelnen Bauteile, die durch Baulose an verschiedene Architekturbüros übertragen wurden, sind als gezielter Impuls für das kulturelle und öffentliche Leben der Quartiere insgesamt zwei Galerien, ein Bewohnerzentrum und der Sozialdienst „Hilfswerk“ untergebracht. Der westlichste von D. Feichtinger geplante Bauteil beherbergt überdies den Kinderhort und – garten Lehen.
Der Versuch ein Stück gebaute Stadt mit hoher Dichte zu entwickeln, fand in Salzburg nicht nur Befürworter und so wurde das ambitionierte Experiment zur Zielscheibe der Boulevardpresse.(IAS)
Durch die Fusion der Salzburger Stadtwerke mit dem Landesenergie-versorger „SAFE“ zur Salzburg AG im Jahr 2000, verlor das Verwaltungs-gebäude seine Funktion. Im nun neu bebauten Stadtwerkareal bildet das Hochhaus (E: Erich Horvath/Josef Hawranek, 1968) mit seinen horizontalen Fensterbändern und den hell durchlaufenden Parapeten mehr architektonische Qualität als so mancher Neubau auf dem Areal. Die mächtigen, marmorierten Beton-Fertigteile an der Fassade wurden restauriert und neue großformatige Verglasungen stärken die Eleganz des Hauses. Die Dachzone wurde um ein zurückgesetztes Geschoß erhöht, neu geordnet und nutzbar gemacht. Im Inneren ist das architektonische Konzept von Riepl Riepl in kaum auffindbaren Ansätzen verwirklicht.(IAS)
Erreichbarkeit: Linie 8, Haltestelle "Kuenburgstraße"; Linie 24, Haltestelle "Stadtwerk Lehen"
Die Erneuerung der Strubergassensiedlung ist eines der größten Quartiersanierungsprojekte Salzburgs, bei dem insgesamt 350 Wohnungen neu errichtet und 286 Wohnungen saniert wurden. Es besteht aus zwölf, nach Abbruch neu errichteten sowie aus 14 renovierten Wohnhäusern aus den 1950er-Jahren. Zu den neu errichteten Gebäuden gehören drei Wohnhäuser mit insgesamt 108 Wohnungen in der Strubergasse sowie der Trakt an der Rudolf-Biebl-Straße mit 65 Wohnungen. Die offene Zeilenstruktur der alten Strubergassensiedlung wurde bei den Neubauten aufgegriffen, aber zu einer neuen Gebäudetypologie weiterentwickelt. Der Baukörper zur R.-Biebl-Straße artikuliert ein prononciertes Bekenntnis zum Stadtraum. In Abhängigkeit von Himmelsrichtung und Lärmproblematik errichtet, verfügen die Bauten teilweise über Sonnenkollektoren auf den Dächern sowie über vorgelagerte Terrassen oder Vorgärten. Das Freiraumkonzept des Landschaftsarchitekten Peter Aicher erlaubt trotz innerstädtischer Lage Gemeinschaftsgärten. Mit seinem integrativen Energie-, Freiraum- und Mobilitätskonzept bekam die erneuerte Strubergassensiedlung in der Kategorie „Nachhaltige Kommune“ 2017 den Umweltpreis verliehen. (IAS)
Nehmen Sie sich Zeit für das gesamte Stadtwerkeareal!
Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität ist eine von drei fertiggestellten Neubauten im gewerblich genutzten Teil des Stadtwerk Lehen.
Das Gebäude teilt sich in zwei Körper, die über ein transparentes Atrium miteinander verbunden sind. Die Sockelzone öffnet sich zum Campus hin und beinhaltet u.a. einen Multifunktionssaal und eine Lernlounge. Die Eingangshalle im Mittelteil, der „Marktplatz des Wissens“, kann für diverse Feierlichkeiten genutzt werden. In den Obergeschoßen befinden sich medizinische Simulationsräume, Hörsäle, Büros und Laborräume, einer davon wird als Reinraumlabor genutzt. Es stellt das Herzstück des Forschungszentrums für Querschnitts- und Geweberegeneration dar. (IAS)
Architektur: Thomas Forsthuber, Christoph Scheithauer (2009-2011)
BauherrIn: Heimat Österreich
Zugänglichkeit: Halböffentlich
Erreichbarkeit: Haltestelle „Stadtwerk Lehen“, Buslinie 8 und 24
Das Studentenheim an der Gaswerkgasse war das erste Bauwerk, welches im Kontext der Überbauung des ehemaligen Stadtwerke-Areals in Lehen fertig gestellt wurde. Die Geschäftsflächen im Erdgeschoß sind leider bislang nicht vermietet, in den darüber liegenden sechs Geschoßen ist ein Studentenheim mit 97 Appartements untergebracht. Mit seiner skulpturalen Ausformung bildet es den markanten Eckpunkt des Boulevards, der das Areal aufschließt. Das Studentenheim ist so organisiert, dass die aneinander gegenüberliegenden Zimmer jeweils um ein halbes Geschoß versetzt sind. Die Verbindung dieser gegenüberliegenden Zimmergruppen erfolgt über großzügige Sitzstufenanlagen, kleinere Stiegen und das vom 1. Obergeschoß bis zum Dach durchgesteckte Atrium.(IAS)
Architektur: Atelier Thomas Pucher (2013-2015)
BauherrIn: Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken BetriebsgesmbH
Zugänglichkeit: Öffentlich zugänglich
Erreichbarkeit: S-Bahn, Haltestelle „Mülln“ oder mit den Buslinien 7, 10, 20, 21, 24, 27, 28 Haltestelle „Landeskrankenhaus“
Besichtigen Sie auch die St.-Johanns-Spitals-Kirche von Fischer von Erlach.
Mit 1250 Stellplätzen verfügt das Landeskrankenhaus seit 2015 über ein attraktives Parkhaus, das zusätzlich als Lärmschutz gegen das angrenzende und parallel verlaufende Bahngleis der ÖBB fungiert. Es entlastet das gewachsene und teilweise sehr enge LKH-Areal vom Autoverkehr und ermöglicht damit Patienten und Personal die Außenräume entspannt zu nutzen. Das Parkhaus selbst ist als Rampenparkhaus mit Einbahnerschließung konzipiert, sodass eine kreuzungsfreie Auf- und Abfahrt möglich ist. Ein florales Muster auf der Außenfassade bildet den Kontrast zu den geometrisch geschnittenen Längsfassaden. (IA)
Der zweite große Wohnbau in der Ära des Gestaltungsbeirats nach der Forellenwegsiedlung, diesmal in dem bereits dicht bebauten Stadtteil Lehen. Die Bebauung reagiert sowohl auf die Blockrandbebauung der Gründerzeit im Süden, als auch auf die offenen und unterschiedlich großen Wohnbauten im Norden. Zwischen zwei viel befahrenen Straßen gelegen, ist die Wohnqualität vor allem durch den ruhigen Innenhof erreicht worden, in den sich die Wohnungen mittels Balkonen öffnen.
10HAK/HASCH I und HAK/HASCH II Salzburg - Generalsanierung und Erweiterung
Johann-Brunauer-Straße 2-4 5020 Salzburg
Architektur: one room huber/meinhart (2004-2007)
BauherrIn: BIG
Der Erweiterungsbau der beiden Schulen schwingt sich mit großer Fernwirkung von Bestand zu Bestand. Er bietet den Schulen städtebaulich architektonische Präsenz an der Salzach. Der neue Trakt wirkt nicht nur durch seinen Innenraum, sondern auch durch die offenen, gedeckten Außenbereiche unter dem Baukörper und durch den entstandenen Innenhof zwischen Neubau und Altbau.
Zugänglichkeit: Haltestelle „Schule Lehen“, Linie 1,7
Erreichbarkeit: privat
Kunst am Bau: Im Eingangsbereich Betonrelief von Slavi Soucek
Das Wohnhochhaus mit seiner annähernd quadratischen Grundrissform besitzt ein verglastes Eingangsgeschoß über dem insgesamt zehn Wohnebenen angeordnet sind. Beeindruckend ist wie Garstenauer die gesamte Masse des Wohnturms auf nur sechs Betonpylonen stellt und den Eingangsbereich mit einer zarten, „zerbrechlichen“ Verglasung vom Außenraum abgegrenzt. Die Erschließung erfolgt über zwei Lifte innerhalb eines mittig platzierten Kerns sowie dem an die nördliche Außenwand gesetzten Treppenhaus. Alle bewohnten Räume sind nach Osten, Westen oder Süden orientiert. Die umlaufenden Balkone mit Brüstungen aus Sichtbeton vermitteln das Gefühl der Sicherheit und bilden willkommene Erweiterung ins Freie. Ihre Auskragungen verhindern eine allzu starke Besonnung und ermöglichen für Reinigungs- und Reparaturzwecke einen problemlosen Zugang zur Fassade. (IAS)
In der gegenüberliegenden Scherzhauserfeldsiedlung befand sich im Kellergeschoß das Lebensmittelgeschäft des Karl Podlaha, wo Thomas Bernhard zur Lehre ging.
Vgl.: Harald Waitzbauer: Thomas Bernhard in Salzburg. Alltagsgeschichte einer Provinzstadt 1943-1955.
Das Projekt war Sieger des im Jahr 2003 ausgeschriebenen EUROPAN-7-Wettbewerbs. Nach einem längeren Entwicklungsprozess - auf dem Bauplatz befand sich zu diesem Zeitpunkt noch die Werkstätte eines großen Autohauses - konnte erst 2010 mit der Umsetzung begonnen werden. Die Anlage liegt an der Schnittstelle heterogener Bebauungsstrukturen und setzt in und für Lehen ein markantes architektonisches Zeichen. Während im Osten, im Süden und im Westen in erster Linie großmaßstäbliche Wohnbauten, aber auch eine Schule und Gewerbebauten liegen, befindet sich in Richtung Norden ein Gebiet mit Einfamilienhäusern. Als vermittelndes Element entstand diese aus drei Baukörpern bestehende Stadtfigur, die mit einem gefördertem Mietwohnbau (56 WE), Seniorenwohnhaus samt Tagesstätte, betreutem Wohnen, Verbrauchermarkt, Büro- und Geschäftsflächen sowie einen öffentlichen Park in sozialer Hinsicht eine zentrale Rolle im Stadtteil Lehen übernimmt.(IAS)
In der gegenüberliegenden Scherzhauserfeldsiedlung befand sich im Kellergeschoß das Lebensmittelgeschäft des Karl Podlaha, wo Thomas Bernhard zur Lehre ging.
Vgl.: Harald Waitzbauer: Thomas Bernhard in Salzburg. Alltagsgeschichte einer Provinzstadt 1943-1955.
Die Konstruktion des Objektes beruht auf einem quadratischen System aus Stahlbetonstützen in Bauwerkshöhe mit eingearbeiteten Konsolen auf Stockwerkshöhe, Fertigteildecken aus Ortbeton und Schalungen aus Großformattafeln. Die markanten abgerundeten Ecktürme wurden in heller Sichtbetonqualität produziert.
Die auf die ganze Bauwerkshöhe durchlaufenden Belichtungsstreifen bestehen aus doppelschaligem Gussglasprofilen. „Maßgebend für den architektonischen Entwurf waren der Gedanke der vertikalen Gliederung einer relativ breit gelagerten Baumasse und die Gestaltung der Außenwand als sogenannte Haut“ (Garstenauer). Durch die um die Bauwerksecken herumgeführte Verglasung bleibt die Struktur der Konstruktion sichtbar und spürbar.(IAS)
Architektur: maxRIEDER, Erich Wagner (2010-2013)
BauherrIn: Salzburger Stadtwerke AG
Für Familien mit Kleinkindern ist der renaturierte Glanspitz zu empfehlen!
Das Wasserkraftwerk Sohlstufe an der Salzach inmitten des Stadtgebietes nimmt die Energien und Kraftdynamiken des Wassers als Gestaltungsprinzip auf und liefert Strom für rd. 23.000 Haushalte.
Gleichzeitig wird eine öffentliche Platzfläche am Fluss durch die Wehrbrückenausformung für PassantInnen geschaffen, welcher die beiden Stadtteile verbindet. Die ober- und unterwasserseitigen Einbindungen und Ausprägungen von Fischtreppe, Kraftwerksauslauf und Wehr- bzw. Uferpfeilern verstärken den Eindruck eine Skulptur im Flussbett.
Durch die Neugestaltung des sog. Glanspitzes wurde dieses Naherholungsgebiet erheblich aufgewertet. Seine Ufer dienen als Spiel- und Rastplätze, laden zum Verweilen ein und bieten eine Vielzahl von Freizeit- und Sportmöglichkeiten für alle Altersgruppen.(IAS)
Auf einem in dieser Gegend typischen Einfamilienhaus-Grundstück entstand vollflächig eine als Außen- und Innenraum begeh- und bespielbare Skulptur, die Kinder und Jugendliche mit ihren Bedürfnissen ernst nimmt. Durch die Komplexität der räumlichen Durchbildung ist dieses Bauwerk in Plänen und Fotos nicht zu vermitteln, man muss es gesehen und erlebt haben.
In der Peripherie, zwischen zwei Autobahnanschlüssen und ohne nennenswerte städtebauliche Referenz, entstand die neue Autobahnmeisterei. Vier Baukörper wurden dabei mit den einzelnen Funktionsbereichen um einen großzügigen Innenhof angeordnet. Dieser gewährleistet eine ideale Übersicht innerhalb der Anlage und bietet die Möglichkeit, sie außerhalb der Betriebszeiten zu schließen. Die drei 25 Meter hohen Salzsilos markieren als Landmarken auch das Zentrum der Autobahnmeisterei.
„Aus den banalen Ingredienzen einer Nutzanlage wurde eine präzise und erstklassige Anlage gestaltet, mehr noch: ein hochwertiger Platz.“ - befand eine Fachjury und vergab dem Gebäude den Architekturpreis Land Salzburg 2016. (IA)
Architektur: ARTEC Architekten (2015-2016)
BauherrIn: Heimat Österreich
Zugänglichkeit: halböffentlich
Erreichbarkeit: Linie 4, Haltestelle „Eugen-Müller-Straße“; Linie 24, Haltestelle „Rott“
Die Wohnanlage Saalachstraße am nordwestlichen Rand der Stadt Salzburg reagiert auf eine komplexe Grundstückskonfiguration zwischen Saalachstraße und Rottweg. In sieben länglichen Baukörpern befinden sich 139 Wohnungen, die alle über direkt zugeordnete Freiflächen - entweder in Form von geschützten Vorgärten oder introvertierten Terrassenflächen - verfügen. Durch Stapelung und Staffelung verschiedener Wohnungstypen (bis hin zu Maisonetten) entsteht eine plastische Strukturierung der Baukörper. Mit dunklen Holzschalungen bekleidete Oberflächen bilden einen Kontrast zu den in hellen Tönen gehaltenen Putzflächen.
Klar definierte Wegverbindungen für die Erschließung der Gebäude werden durch einen informellen Rundgang am Gelände ergänzt. Diese Garten- und Freiräume wurden von den Landschaftsarchitekten Auböck & Kárász gestaltet und mit speziell angefertigten Sitz- und Liegemöbeln ausgestattet. An den Rändern werden mit der Zeit Baumpflanzungen den Charakter einer durchgrünten Siedlung verstärken. (IAS)
Die Wohnanlage in der General-Keyes-Straße wurde in den 1950er Jahren für amerikanische Offiziersfamilien errichtet und ist stark geprägt durch überdimensionalen Verkehrs- und Abstandsflächen. Im Verlauf der Jahrzehnte etablierte sich durch den gewachsenen Baumbestand eine neue Qualität. Das Ensemble wurde in vier Bauabschnitten in enger Zusammenarbeit mit dem Gestaltungsbeirat und dem Bundesdenkmalamt revitalisiert. Durch die Beibehaltung der ursprünglichen Kubatur und der charakteristischen Dachformen blieb der Bestand weitgehend geschützt und wurde behutsam durch Balkone und einen Dachausbau erweitert. Als zusätzlicher Akzent entstanden sechs punktförmige Neubauten in Mischbauweise aus Holz und Beton. Die neuen Gebäude wurden auf einem sogenannten „Luftgeschoß“ – einem weitgehend offenen Erdgeschoß – aufgesetzt, um Durchlässigkeit und Verbindung zum Bestand zu vermitteln und eine klare Erkennbarkeit von „Alt“ und „Neu“ sichtbar zu machen. (gekürzter Text Architekt)
Architektur: HALLE 1 (2012-2013)
BauherrIn: P&B Projektentwicklungs- und Bauträger GesmbH
Zugänglichkeit: Nur Außenraum
Erreichbarkeit: Linie 1 od. 7, Haltestelle „Raschenbergstraße“; Linie 4, Haltestelle „Salzburg Siebenbürgerstraße“; Linie 24, Haltestelle „Christian-Doppler- Klinik“;
Die Wohnbebauung liegt in einer Übergangszone großvolumiger Gebäude und übernimmt eine Vermittlungsfunktion zu einer aufgelockerten Bebauungsstruktur mit kleinmaßstäblichen Einzelobjekten. Der Baukörper ist von der stark befahrenen Münchner Bundesstraße etwas abgerückt. Ein naturräumlich reizvoller Seitenarm der Glan durchfließt in einer S-Krümmung die Südseite des rd. 2400 qm großen Grundstückes. Das viergeschoßige Wohnhaus wird über drei Stiegenhauskerne im Zweispännersystem erschlossen. Alle Wohnungen sind „durchgesteckt“, d. h. sie werden von zwei Seiten belichtet. Nach Südosten ist jeder Wohnung über die gesamte Breite eine Veranda vorgelagert, die Erdgeschoßwohnungen haben private Gärten. (IAS)
Der Entwurf für diese 24 Wohneinheiten umfassende Wohnanlage ging aus einem 2006 durchgeführten Wettbewerb hervor. Das Siegerprojekt von Wilhelm Lankmayer, Michael Wieser und Walter Cernek verschafft der heterogenen Bebauung entlang des Kapellenweges ein straffes Rückgrat. Der in fünf Einzelbaukörper aufgelöste dreigeschoßige Wohnbau wird vom Kapellenweg aus erschlossen, wobei das Erdgeschoß durch einen Niveausprung von rd. 50 cm gegenüber der Straßenebene herausgehoben ist. Rampen, Podeste und weit auskragende Vordächer gliedern die Fassade und schaffen einen räumlichen Filter zur Straße. Noch stärker – und dennoch durch verputzte Rahmen zu einheitlichen Flächen verbunden – ist die plastische Durchwirkung der Baukörper an der nach Süden orientierten Gartenfassade mit ihren höchst attraktiven Freibereiche in Form von Vorgärten, Terrassen, Balkons und Loggien. (IAS)
Durch anhaltende Kritik des Gestaltungsbeirates an den vorgelegten Plänen, sahen sich die Betreiber gezwungen ein Gutachterverfahren auszuloben. Fuksas gewann mit einem Konzept, das laut seinen Aussagen die Prinzipien der Salzburger Altstadt nach „indoors“ verpflanzte. In der Realisation wurde vieles wirtschaftlich optimiert, großzügige, abwechslungsreiche und natürlich belichtete Mallflächen blieben dennoch erhalten. Auch die, von einer spektakulären Freiluftrampe erschlossene Parkierungsfläche am Dach und die großzügig dimensionierte, übersichtliche und helle Tiefgarage. Die KundInnen dankten all das mit dem höchsten Quadratmeter-Umsatz weit und breit.
Der Europark I war nach einigen Jahren bereits zu klein geworden. Massimiliano Fuksas gelang das Kunststück, dem markanten Ursprungsbau einen ebenso markanten Neubau anzusetzen, der einerseits innen wie außen mit dem Bestand verschmilzt und andererseits gänzlich anderes Raumerleben bietet: gerundete Plazas und großzügige von oben belichtete Aufweitungen. Die KundInnen danken es mit ungebrochen hohen Umsätzen.
Architektur: Wolfgang Schwarzenbacher, Schwarzenbacher Architektur (2011)
BauherrIn: Stadt Salzburg Immobilien GmbH
Zugänglichkeit: halböffetntlich
Erreichbarkeit: Linie 1,9, Haltestelle "Dr.-Gmelin-Straße"; Linie 28, Haltestelle "Peter-Pfenninger-Straße"
Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel für die Aufwertung und Revitalisierung eines Gebäudebestands mit bescheidener Qualität aus 1970er- und 1980er-Jahren. Dabei gelang es dieser Schule für Kinder mit besonderem Bedarf mit einer gezielten Lichtführung, einen heiteren Charakter zu verleihen. Dabei wurde zunächst der Neubau im ehemaligen Schulgarten errichtet und ein neuer Garten auf der Fläche des abgebrochenen Bestandsgebäudes angelegt. Ein weiterer Bauteil mit dem Therapiebad aus den 80er-Jahren blieb erhalten. An diesen dockt nun der kompakte, zweigeschoßige Neubau auf zwei Seiten an. Dadurch wurden die Außenflächen des Schwimmbads minimiert, was den hohen Energieverbrauch dieser Räume drastisch senkte. Vom neuen Haupteingang aus öffnen sich Durchblicke zum Garten, zur Turnhalle und ins Obergeschoß, sodass sich eine selbstverständliche Orientierung im Gebäude ergibt. (IAS)
Die Schulen, die in der ehemaligen Trabantensiedlung Taxham errichtet wurden, liegen versteckt und damit auch von Lärm geschützt, im Innern des Siedlungsgebiets. Die Architekten packten die Erweiterung in Form einer Holzkonstruktion als Aufbau auf die bestehende Turnhalle. Die gewählte Formensprache und der innenräumliche Duktus waren für Salzburg revolutionär. Den Kindern und Jugendlichen werden durch das räumliche Angebot völlig neue, und von Gruppe zu Gruppe gänzlich unterschiedliche Erlebniswelten geboten.
Architektur: thalmeier architektur (2012-2013)
BauherrIn: Lebenswelt Wohnen GmbH, Ing. W. Steiner Baugesellschaft m.b.H., Salzburg Wohnbau GmbH, Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgenossenschaft
Das orthogonale städtebauliche Konzept bildet ein robustes Rückgrat der Wohnanlage, die aus Geschoßwohnbauten sowie einer Reihenhauszeile an der Ostseite besteht. Die differenzierten Freiräume, dazu zählen ein zentraler befestigter Platz und ein Park, bilden ein räumlich und landschaftsgestalterisch hochwertiges Pendant zu den Hochbauten. Soziale Integration und das Zusammenleben der Generationen sind in der „Rosa Zukunft“ nicht nur Schlagwörter, sondern gelebte Realität. Ein betreutes Bewohnzentrum ist die räumliche, gemeinschaftsstifte Mitte des gesamten Wohnkomplexes.
Das Projekt besticht durch seine im Geist der Moderne stehende architektonische Gestaltung und sein nicht weniger klares Bekenntnis zur Qualität der Zwischenräume.