Experten sind sich einig, Holz sollte man dort einsetzen, wo es seine Stärken am besten ausspielen kann. Genau das gilt für den 9-geschoßigen Zubau zur GKK. Die geringe Belastbarkeit des Bauplatzes über der Rampe der bestehenden Tiefgarageneinfahrt und die schwierigen Bodenverhältnisse (Salzburger Seeton) führten zwangsweise zur Wahl der leichten Holz-Hybrid-Konstruktion für das rd. 37 m hohe Gebäude. Die geschoßhohen Verglasungen der eleganten Fassade wurden bauphysikalischen Erwägungen zu einem Drittel als geschlossene Elemente in Gestalt eines Holzpaneels ausgeführt. In den unteren Geschoßen befinden sich ärztliche Behandlungsräume, in den obersten vier Geschoßen Büros. Das zurückgesetzte Zwischengeschoß im 5. OG wird als interner Seminar- und Konferenzbereich genutzt. Es besitzt eine umlaufende Loggien-Zone und ist in luftiger Höhe mittels eines ziehharmonikaartigen Skywalks an das Hauptgebäude angedockt. (IAS)
02Josef-Rehrl-Schule, Landeszentrum für Hör- und Sehbildung
Gailenbachweg 3 5020 Salzburg
Architektur: kofler architects (2019)
BauherrIn: Land Salzburg
Zugänglichkeit: halböffentlich
Erreichbarkeit: Haltestelle „Esshaverstraße“, Buslinie 2, 4, 8, 12 und 24
Der Schulneubau am Gelände des denkmalgeschützten Lürzerhofes für gehörlose und schwerhörige Kinder, auch als Schulzentrum für Inklusion- und Sonderpädagogik für Sinnesbeeinträchtigte bezeichnet, beinhaltet die Schulstufen der Volksschule, Mittelschule und Polytechnische Schule. Zwei unterschiedlich hohe, ineinander gesteckte Würfel gewährleisten ausreichend Leichtigkeit. In Richtung Schlössl wird durch die Absenkung des Bauteils gebührend Raum gewährt. Ein durchgehendes Fensterband in der Sockelzone soll das Gebäude optisch schweben lassen. Die unbehandelte Holzschalung integriert die Schule wie selbstverständlich in die bestehende Parklandschaft. Spiel- und Aufenthaltsflächen säumen den Zugangsbereich und eine verspielte Wegestruktur durch den Park ermöglicht den Kindern einen kreativen Bewegungsraum. Besonderheiten dieses Schultyps sind u.a. das Gebärdensprachstudio und eine vibrierende Bodenplatte, um taubstummen Kindern Musik über Körperschall näher zu bringen.
(IAS)
Architektur: kofler architects (2014-2016)
BauherrIn: Universität Salzburg
Zugänglichkeit: halböffentlich
Erreichbarkeit: Linie 6, Haltestelle "Jakob-Haringer-Straße"; S-Bahn S1, Haltestelle "Itzling"
Das Laborgebäude für den Fachbereich Materialforschung und Physik der Universität Salzburg befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Techno-Z-Erweiterung, den Computerwissenschaften sowie dem Logistikgebäude der Alpenmilch Salzburg. Das markante Gebäude verleiht dem sich rasant entwickelnden Quartier einen städtebaulichen Orientierungspunkt. Es folgt straßenbegleitend der Bebauung in der Rosa-Kerschbaumer-Straße und schließt die Ecke zur Jakob-Haringer-Straße. Durch eine differenzierte Baumassenverteilung – mit einem 7-geschoßigen Hochpunkt im Norden – gelingt ein Übergang zu der im Osten angrenzenden niedrigeren Wohnbebauung. Die horizontal strukturierte Sichtbetonfassade besteht aus unterschiedlich breiten Sandwich-Elementen, die durch ihre differenzierte Oberflächenbehandlung in verschiedenen Grautönen erscheinen. (IAS)
Von der Alpenstraße können Sie direkt ins Bad hineinschauen.
Schwimmen direkt an der Alpenstraße – dieses Vergnügen an einer der am stärksten frequentierten Straßen Salzburgs erlaubt diese neue Schwimmhalle. Der Neubau schirmt das in den 1950er-Jahren von den Amerikanern errichtete Freibad – das Akronym „AYA“ steht für American Youth Association – vom Straßenlärm ab. Vom gemeinsamen Eingang, eine großzügige, lichtdurchflutete Halle, gelangen die Badegäste entweder ins Frei- oder ins Hallenbad. Dessen stützenfreien Innenraum öffnet sich über ein horizontales Fensterband zur Straße und über eine großzügige, in acht Achsen gegliederte Verglasung zur Liegewiese des Freibads. Sie sorgen nicht nur für eine natürliche Belichtung, sondern auch für ein einmaliges Badeerlebnis. Die Dachfläche der Schwimmhalle ist teilweise begehbar und wird als Liegefläche genutzt.(IAS)
Die Bebauung des ehemaligen Postareals an der Nordflanke des Bahnhofsvorplatzes schloss eine der offenen Wunden in der Stadt Salzburg. Gezielt gesetzte Hochpunkte – als Gegengewicht zum Hotel Europa an der Südseite des Platzes und den benachbarten „Zyla-Türmen“ – und niedrigere Baukörper bilden ein Ensemble autonomer Objekte: Das zweigeschoßige Einkaufszentrum mit aufgesetztem Hotelbaukörper bildet den Abschluss Richtung Bahnhofsvorplatz. Dahinter ragt der 46 m hohe Glasturm der Gebietskrankenkasse auf. Gegen Osten entlang der Eisenbahn liegen ein Bürogebäude sowie ein sechsgeschoßiger Wohnbau. Während sich die Wohnungen ausschließlich zum Park orientieren, dient die der Bahn zugewandte Ostseite als Pufferzone, mit Laubengängen und bunten, containerartigen Boxen. Sie enthalten den Wohnungen zugeordnete Nebenräume. Das zwischen Wohnbau und GKK ansteigende Gelände wurde nach Plänen von Auböck & Kárász gestaltet. (IAS)
Eich- und Vermessungsamt, ein Frühwerk von Wilhelm Holzbauer aus dem Jahr 1973 (Georg-Wagner-Gasse 8)
Das rund zwei Hektar große Areal des einstigen Obst- und Gemüsegartens beim Gutshof des altehrwürdigen Frauenstiftes Nonnberg, daher leitet sich auch der blumige Marketingname „Wohnen im Pardiesgarten“ ab, lag über Jahrhunderte verborgen hinter hohen Einfriedungen. Nur im Nordwesten blieb ein Rest als ein abgezäunter Freibereich erhalten. Beim Wettbewerb 2005 standen daher die Architekten vor der schwierigen Aufgabe die Bebauungsdichte von ca. 1,15 zu meistern, was dazu verführte bis zu 6-geschossige Baukörper vorzuschlagen. Das Siegerprojekt nahm dagegen die villenartige, offene Bebauungsstruktur im äußeren Nonntal auf, gruppiert die Bauten um einen Hof und schottet die Anlage mit einem länglichen Baukörper zur stark frequentierten Nonntaler Hauptstraße ab (IAS).
Architektur: kofler architects (2005-2007)
BauherrIn: Heimat Österreich
Das in der Schutzzone gelegene punktförmige Wohnhaus wurde tief am Grundstück und damit möglichst nahe am Bahndamm errichtet, um den beeindruckenden Baumbestand zu erhalten. Der über dem Terrain durch eine eingezogene Sockelzone optisch schwebende Baukörper enthält im Erdgeschoss drei Büros und in den darüber liegenden Geschossen noch insgesamt 22 gleichwertig nach Süden orientierte Wohnungen. Besonders privilegiert sind nur die beiden Wohnungen im Penthouse mit den Terrassen und einem phantastischem Blick auf die Salzburger Altstadt. Integraler Bestandteil der straßenseitigen Ansicht ist die räumliche Schichtung von Garten samt den Bäumen, die sich als organisches Netzwerk über die klar und hart gezeichnete Geometrie des Hauses legen. Die bahnseitige, nach Norden orientierte Fassade ist trotz der Tatsache, dass sie faktisch nur vom fahrenden Zug aus einsichtig ist, gestalterisch ein wenig zu bescheiden ausgefallen. (IAS)
Architektur: kofler architects (2001-2003)
BauherrIn: Stadt Salzburg
Zugänglichkeit: zu den Amtsstunden EG öffentlich zugänglich
Erreichbarkeit: Haltestelle "Hofwirt"
Buslinie 4
Das Archiv steht als dunkler monolithischer Körper vor der Steilwand des Kapuzinerbergs. Davor, durch von oben belichtete Gänge und Stiegen getrennt, der Büro- und Werkstättentrakt. In Umkehrung der statischen Verhältnisse steht das Haus auf einem gläsernen Sockel, der mit einem lichtdurchfluteten, einladenden Veranstaltungs- und Ausstellungssaal und dem Lesebereich die öffentlich zugängliche Zone beinhaltet.