Architektur: Adolf Krischanitz, Ernst Hoffmann, Mark Mack, lankmayer staebner wieser architektur, Schwarzenbacher Architektur (2000)
BauherrIn: Fürst Developements GmbH
Zentrum der Anlage ist der in seiner Bausubstanz auf das Jahr 1792 zurückreichende Fondachhof. Das biedermeierliche, 1949 in seine heutige Form gebrachte Schlössl lag in einem weitläufigen Park, der allerdings seit 1960 als Bauland gewidmet war. Als 1995 ein Gutachterverfahren für die Bebauung des rd. 2,5 ha großen Areals durchgeführt wurde, konzentrierte der Tessiner Architekt Luigi Snozzi in seinem siegreichen Vorschlag die angestrebte Nutzfläche in einem 16-stöckigen Hochhaus. Diesem utopischen Appell den historischen Park nicht zu verbauen, folgte schließlich die gebaute Realität, die sich in der Kompromissformel einer lockeren Assemblage aus Zeilen (Ernst Hoffmann), Stadtvillen (Mark Mack), einem fünfgeschossigen Turmblock in schwarzem Basalt (Adolf Krischanitz) und einem viergeschossigen, quer zum Landschaftsfluss liegenden Mehrfamilienhaus („van Tach“) manifestiert.(IAS)
Die Siedlung für rund 1000 Menschen markiert den Beginn der so genannten „Architekturreform“. Bevor sie national und international als Modellprojekt ausgezeichnet wurde, hatten sie Lokalpolitik und Wohnbaugenossenschaften vehement bekämpft. Der Kölner Architekt Oswald Matthias Ungers wollte auf dem peripheren Bauplatz mit Gassen, Plätzen, Höfen und Torsituation die Raumformen der Salzburger Altstadt zeitgemäß interpretierten. Ungers modifizierte sein Siegerprojekt zum Masterplan und teilte sich mit den anderen sieben Gutachtern die Planung für insgesamt 304 Wohnungen. Das beschränkte Einzugsgebiet ermöglichte nur Nahversorger wie Bäckerei, Trafik und Friseur am „Stadtplatz“. Dort eröffnete 1989 auch Salzburgs erstes Bewohnerservice, das kulturelle und soziale Aktivitäten unterstützte, und u.a. auch zum hohen Identitätswert des unverwechselbaren Ensembles mit seinen beachtlichen freiräumlichen Qualitäten beiträgt. (IAS)