Die Stiegl-Brauwelt in der Bräuhausstraße 9 bietet neben Brauhaus mit Restaurant auch Bierverkostungen an und zeigt eine Ausstellung zur Braugeschichte.
Die Anlage mit 57 Wohnungen entstand am Gelände des ehemaligen Missionshauses sowie einem Nachbargrundstück am Zusammenfluss von Almkanal und Gaiglbach. Sie besteht aus einem vier- und einem dreigeschossigen Baukörper, die so angeordnet wurden, dass der wertvolle Baumbestand erhalten und in den Bewohner*innenpark mit Zugang zu den beiden Bachufern integriert werden konnte. Insbesondere eine Buche sowie eine Linde mit 16 bzw. 12 Meter Kronendurchmesser prägen den „Parkcharakter“ des Grundstücks. Die Tiefgarage wurde um die Bäume „herumgebaut“. Die Stellplätze wurden, in Abstimmung mit dem Mobilitätskonzept, auf ein Minimum reduziert, um die Bewohner*innen zur Nutzung von öffentlichem Verkehr bzw. dem Fahrrad zu motivieren. Hochwertige Fahrradstellplätze im Kellergeschoss sowie überdachte und freie Stellplätze im Erdgeschoss ergänzen das Konzept. (IAS)
Die Stiegl-Brauwelt in der Bräuhausstraße 9 bietet neben Brauhaus mit Restaurant auch Bierverkostungen an und zeigt eine Ausstellung zur Braugeschichte.
Architektur: thalmeier architektur (2018-2023)
BauherrIn: Hans Myslik GmbH, Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgenossenschaft "Salzburg"
Zugänglichkeit: Nicht öffentlich
Erreichbarkeit: Haltestelle „Paracelsusstraße“: Obus-Linien 12, 21 nahe „Salzburg Hauptbahnhof“
Der U-förmige Baukörper mit 58 Wohneinheiten östlich des Hauptbahnhofs Stadtteil Schallmoos umfasst einen ruhigen Innenhof, der den Namen „Paracelsuspark“ rechtfertigt. Für die Bewohner*innen konnte eine innerstädtische Oase einem dicht bebauten Quartier in geschaffen wurden.
Der Baukörper fügt sich mittels differenzierter Gebäudehöhen in die Umgebung ein. Während der Haupttrakt straßenseitig sechs Geschoße aufweist, sind die Gebäudeflügel an der im Norden angrenzenden, kleinteiligeren Bebauung drei Geschoße beschränkt. Diese Zonierung wird in der Hauptansicht durch ein kräftiges Gesims vermittelt, über dem der Baukörper zurückspringt. (IAS)
Der Leitgedanke des Projekts ist die Stärkung vorhandener Qualitäten durch gezielte Nachverdichtung des 54.000 qm großen Wohnquartiers, das in den 1970er-Jahren für das Personal der Landeskliniken errichtete wurde. Das nunmehr geplante Ensemble aus Bestands- und ergänzenden Neubauten lässt sich im Wesentlichen in drei Zonen mit insgesamt ca. 600 Wohneinheiten unterteilen. Im ersten Bauabschnitt entstand ein 5-geschoßiges Punkthaus mit 30 Wohneinheiten, das sich durch seine Sockelzone vom unmittelbar angrenzenden Freiraum abhebt. Die tiefen, umlaufenden Balkonstrukturen generieren durch Sicht- und Sonnenschutzelemente hochwertige, private Außenbereiche. Aus der Kombination der tektonischen Elemente mit den gewählten Materialien (Holz, Beton, Textilien und weiß lackierter Stahl) wurde eine Architektursprache generiert, die im ästhetischen Dialog zur parkähnlichen Außenraumidentität steht. (IAS)
Beim Sanierungsprojekt der Wohnanlage wurden durch Umbau und Aufstockung die Wohnungsanzahl von 75 auf 99 erhöht. Das architektonische Konzept stellt die konsequente Ablesbarkeit des Altbestandes in den Vordergrund und arbeitet hierbei mit Verzahnungen von Alt und Neu, fast ohne den bestehenden Footprint der Anlage zu verändern. Übergeordnetes Ziel der umfassenden Sanierung ist es, die CO2-Belastung der Wohnanlage durch die Umsetzung einer Vielzahl von Nachhaltigkeitskonzepten zu reduzieren. Dies sind die ökologische Materialwahl, ein innovatives Mobilitätskonzept, eine großzügige Fahrradgarage, eine Energiegewinnung über Abwassernutzung und ein sozialwissenschaftlich begleiteter Ab- und Ansiedelungsprozess. Entstanden ist Österreichs erste „Zero Carbon“-Siedlung in der Sanierung.
(IAS)
Das Projekt ging 2016 aus einem auf Österreich beschränkten Architektenwettbewerb als Sieger hervor. Die Erschließung der sechs ähnlich dimensionierten Baukörper erfolgt von der Nordseite, wo ein späterer Ausbau zu einer Gemeindestraße vorgesehen ist. Die Anbindung erfolgt durch trichterförmig sich weitende befestigte Bereiche, die eine klare Differenzierung zwischen befestigten und grünen Freibereichen schaffen. Die Grünräume sind in direkt zugeordnete und halböffentliche Bereiche unterschieden. Die luftige Komposition lässt den angrenzenden Bestandgebäuden ausreichend Raum und ermöglicht ein Fließen der Außenräume bis in den Grünlandbereich. Die Erschließung der Baukörper erfolgt über zentral gelegene und räumlich interessante Treppenhausräume. Besonders qualitätsvoll ist der überdachte Eingangsbereich mit angegliederten Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.
(IAS)
Das rund 35.000 m2 große ehemalige Kasernengelände an der westlichen Flanke des Rainberges wurde dem Wohnbau gewidmet. Die realisierte Bebauung unterliegt zu 75 % den Regeln des geförderten Wohnbaus und ist durchmischt mit Geschäften, Büros und Gemeinschaftseinrichtungen. Dabei gruppieren sich jeweils drei Baukörper um einen etwas erhöhten Platz. Diese räumliche Gliederung dient der Schaffung kleinteiliger Nachbarschaften. Die in der Höhe gestaffelten, zwei- bis maximal achtgeschoßigen Gebäude sind so angeordnet, dass sie auf die kleinteilige Struktur des Stadtteils reagieren. Durch die offene Bebauungsstruktur entstehen gezielte Sichtbeziehungen zwischen Wohnquartier, Stadt und Landschaft. Am südlichen Rand wurde ein bestehendes Backsteingebäude zum Architekturhaus Salzburg umgebaut. Ein ebenfalls neu errichteter Kindergarten orientiert sich zum neu geschaffenen 5.000 m2 großen öffentlichen Park.
Erreichbarkeit: Bus 4, 14, 24, 34 Haltestelle Christian-Doppler-Klinik
Die Wohnanlage entwickelt ihre Form aus dem Spannungsfeld zwischen der stark frequentierten Ignaz-Harrer-Straße im Norden und der offenen Parklandschaft im Süden. Dabei bilden die 2-bis 6-geschoßigen Baukörper eine geschlossene Barriere zum Straßenlärm und fassen eine gründerzeitliche Stadtvilla, die erhalten werden musste. Dahinter eröffnet sich ein großzügiger, fast beschaulicher und durch Renaturierung des Glanbaches aufgewerteter Park. Gezielt gesetzte Durchgänge, auch entlang des Gailenbachwegs ermöglichen die Durchquerung des Quartiers. Architektonisch kontrastiert die durch gekantete und geschwungene Balkone geprägte Parkfassade mit der geschlossenen Laubengangfassade an der Straßenfront. Durch die wellenförmige Anordnung der Baukörper werden beide Fassadenseiten in Beziehung zueinander gesetzt. Die in kräftigen Grün- und Gelbtönen changierende Farbgebung löst die Ränder der Bauten auf. Entlang der Straße ermöglicht eine Sequenz von unterschiedlich großen Plätzen eine vielfältige Bespielung und ein urbanes Vorfeld für das Wohnquartier. (IAS)
Die Wohnanlage in der General-Keyes-Straße wurde in den 1950er Jahren für amerikanische Offiziersfamilien errichtet und ist stark geprägt durch überdimensionalen Verkehrs- und Abstandsflächen. Im Verlauf der Jahrzehnte etablierte sich durch den gewachsenen Baumbestand eine neue Qualität. Das Ensemble wurde in vier Bauabschnitten in enger Zusammenarbeit mit dem Gestaltungsbeirat und dem Bundesdenkmalamt revitalisiert. Durch die Beibehaltung der ursprünglichen Kubatur und der charakteristischen Dachformen blieb der Bestand weitgehend geschützt und wurde behutsam durch Balkone und einen Dachausbau erweitert. Als zusätzlicher Akzent entstanden sechs punktförmige Neubauten in Mischbauweise aus Holz und Beton. Die neuen Gebäude wurden auf einem sogenannten „Luftgeschoß“ – einem weitgehend offenen Erdgeschoß – aufgesetzt, um Durchlässigkeit und Verbindung zum Bestand zu vermitteln und eine klare Erkennbarkeit von „Alt“ und „Neu“ sichtbar zu machen. (gekürzter Text Architekt)
Das Grundstück ist entlang der Hübnergasse durch eine Grünzone mit straßenbegleitender Baumreihe gefasst, an der südlichen Grundgrenze befinden sich befestigte Flächen mit PKW-Stellplätzen. Die übrigen freien Flächen sind Gärten zur allgemeinen Nutzung durch die Bewohner. Der Zugang zum Gebäude erfolgt überdeckt an der südwestlichen Gebäudeecke, wo auch die Fahrradabstellplätze untergebracht sind. Das Raumprogramm definiert sich in 55 private Wohneinheiten (Zimmer mit Nasszellen und Kochgelegenheit) sowie Gemeinschafts- und Verwaltungsräume. Der L-förmige Baukörper ist 2- bzw. 3-geschoßig. Im 1. und 2. OG befinden sich Wohneinheiten und gemeinschaftliche Aufenthaltsbereiche mit Dachterrassen. Die Vertikalerschließung im zentralen Stiegenhaus wird ergänzt durch einen barrierefreien Aufzug. Die äußere Gestaltung übt sich in Zurückhaltung. Die horizontale vorvergraute Holzschalung unterstreicht die Länge des Baukörpers, die stehenden Fensterelemente gliedern die Fassade regelmäßig. Die Gemeinschaftsräume im EG sind großzügig verglast. (IAS)
Die Weite des Moors, der mächtige, dominante Untersberg und die nahe Autobahn bilden das Spannungsfeld der Wohnanlage mit dem Schwerpunkt altersgerechtes Wohnen. Fünf Gebäude mit je einem V-förmigen Innenhof, der sich gegen die Autobahn schließt und zum Moor hin öffnet, gruppieren sich auf dem Grundstück. Der erste Baukörper von der Moosstraße steht mit dem bestehenden Lehrbauhof in einem städtebaulichen Kontext. Dort befindet sich auch das Wohncafé, der Gemeinschaftsraum und der Caritas Stützpunkt. Diese Räume orientieren sich zu einem öffentlichen Platz, der den sozialen Mittelpunkt der Anlage bildet. Ein zentraler Weg erschließt die weiteren Häuser in einer Abfolge von Wohnhöfen mit Plätzen, Grünflächen und Privatgärten. Die Laubengänge der Häuser sind so angeordnet, dass sie einen Schallschutz zur Autobahn bilden. Alle Wohnungen profitieren von den Ausblicken in die umgebende Landschaft.
Architektur: ARTEC Architekten (2015-2016)
BauherrIn: Heimat Österreich
Zugänglichkeit: halböffentlich
Erreichbarkeit: Linie 4, Haltestelle „Eugen-Müller-Straße“; Linie 24, Haltestelle „Rott“
Die Wohnanlage Saalachstraße am nordwestlichen Rand der Stadt Salzburg reagiert auf eine komplexe Grundstückskonfiguration zwischen Saalachstraße und Rottweg. In sieben länglichen Baukörpern befinden sich 139 Wohnungen, die alle über direkt zugeordnete Freiflächen - entweder in Form von geschützten Vorgärten oder introvertierten Terrassenflächen - verfügen. Durch Stapelung und Staffelung verschiedener Wohnungstypen (bis hin zu Maisonetten) entsteht eine plastische Strukturierung der Baukörper. Mit dunklen Holzschalungen bekleidete Oberflächen bilden einen Kontrast zu den in hellen Tönen gehaltenen Putzflächen.
Klar definierte Wegverbindungen für die Erschließung der Gebäude werden durch einen informellen Rundgang am Gelände ergänzt. Diese Garten- und Freiräume wurden von den Landschaftsarchitekten Auböck & Kárász gestaltet und mit speziell angefertigten Sitz- und Liegemöbeln ausgestattet. An den Rändern werden mit der Zeit Baumpflanzungen den Charakter einer durchgrünten Siedlung verstärken. (IAS)
Erreichbarkeit: Linie 8, Haltestelle "Kuenburgstraße"; Linie 24, Haltestelle "Stadtwerk Lehen"
Die Erneuerung der Strubergassensiedlung ist eines der größten Quartiersanierungsprojekte Salzburgs, bei dem insgesamt 350 Wohnungen neu errichtet und 286 Wohnungen saniert wurden. Es besteht aus zwölf, nach Abbruch neu errichteten sowie aus 14 renovierten Wohnhäusern aus den 1950er-Jahren. Zu den neu errichteten Gebäuden gehören drei Wohnhäuser mit insgesamt 108 Wohnungen in der Strubergasse sowie der Trakt an der Rudolf-Biebl-Straße mit 65 Wohnungen. Die offene Zeilenstruktur der alten Strubergassensiedlung wurde bei den Neubauten aufgegriffen, aber zu einer neuen Gebäudetypologie weiterentwickelt. Der Baukörper zur R.-Biebl-Straße artikuliert ein prononciertes Bekenntnis zum Stadtraum. In Abhängigkeit von Himmelsrichtung und Lärmproblematik errichtet, verfügen die Bauten teilweise über Sonnenkollektoren auf den Dächern sowie über vorgelagerte Terrassen oder Vorgärten. Das Freiraumkonzept des Landschaftsarchitekten Peter Aicher erlaubt trotz innerstädtischer Lage Gemeinschaftsgärten. Mit seinem integrativen Energie-, Freiraum- und Mobilitätskonzept bekam die erneuerte Strubergassensiedlung in der Kategorie „Nachhaltige Kommune“ 2017 den Umweltpreis verliehen. (IAS)
Architektur: HALLE 1 (2012-2013)
BauherrIn: P&B Projektentwicklungs- und Bauträger GesmbH
Zugänglichkeit: Nur Außenraum
Erreichbarkeit: Linie 1 od. 7, Haltestelle „Raschenbergstraße“; Linie 4, Haltestelle „Salzburg Siebenbürgerstraße“; Linie 24, Haltestelle „Christian-Doppler- Klinik“;
Die Wohnbebauung liegt in einer Übergangszone großvolumiger Gebäude und übernimmt eine Vermittlungsfunktion zu einer aufgelockerten Bebauungsstruktur mit kleinmaßstäblichen Einzelobjekten. Der Baukörper ist von der stark befahrenen Münchner Bundesstraße etwas abgerückt. Ein naturräumlich reizvoller Seitenarm der Glan durchfließt in einer S-Krümmung die Südseite des rd. 2400 qm großen Grundstückes. Das viergeschoßige Wohnhaus wird über drei Stiegenhauskerne im Zweispännersystem erschlossen. Alle Wohnungen sind „durchgesteckt“, d. h. sie werden von zwei Seiten belichtet. Nach Südosten ist jeder Wohnung über die gesamte Breite eine Veranda vorgelagert, die Erdgeschoßwohnungen haben private Gärten. (IAS)
Architektur: Karl F. Thalmeier (2011-2013)
BauherrIn: Heimat Österreich
In der näheren Umgebung liegen die Wohnanlagen Sam I und II und Samer Mösl.
Die Anlage mit 64 barrierefreien Wohnungen basiert auf einem Grundgedanken: dem zentralen, angerartigen Platz als (halb)-privater Gemeinschaftszone. Ein feines Wegenetz, das an die Entwässerungs-gräben des Samer Moores erinnert, stellt die Verbindung zur Umgebung her. Mit diesem Konzept gewann Thalmeier den 1. Preis beim 2009 durchgeführten Gutachterverfahren. Umgesetzt hat er die drei südlichen Bauteile, die jeweils ein zentrales Stiegenhaus besitzen, dem pro Geschoß vier Wohnungen zugeordnet sind. Konsequent wird so im Haus die Idee des gemeinschaftlichen Freiraums fortgeführt. Große Terrassen, die zumindest von zwei Seiten besonnt werden und so ausgerichtet sind, dass gegenseitige Einsichten minimiert werden, spenden privaten Freiraum. Die hellen Fassaden der klar geschnittenen Baukörper brillieren durch eine präzise Detaillierung und sind durch die freie Anordnung der Fensteröffnungen wiederum spielerisch aufgelöst.(IAS)
Architektur: thalmeier architektur (2012-2013)
BauherrIn: Lebenswelt Wohnen GmbH, Ing. W. Steiner Baugesellschaft m.b.H., Salzburg Wohnbau GmbH, Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgenossenschaft
Das orthogonale städtebauliche Konzept bildet ein robustes Rückgrat der Wohnanlage, die aus Geschoßwohnbauten sowie einer Reihenhauszeile an der Ostseite besteht. Die differenzierten Freiräume, dazu zählen ein zentraler befestigter Platz und ein Park, bilden ein räumlich und landschaftsgestalterisch hochwertiges Pendant zu den Hochbauten. Soziale Integration und das Zusammenleben der Generationen sind in der „Rosa Zukunft“ nicht nur Schlagwörter, sondern gelebte Realität. Ein betreutes Bewohnzentrum ist die räumliche, gemeinschaftsstifte Mitte des gesamten Wohnkomplexes.
Das Projekt besticht durch seine im Geist der Moderne stehende architektonische Gestaltung und sein nicht weniger klares Bekenntnis zur Qualität der Zwischenräume.
Architektur: kadawittfeldarchitektur, Schwarzenbacher Struber Architekten (2011-2013)
BauherrIn: Salzburg Wohnbau GmbH, Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgenossenschaft "Salzburg", gswb, Heimat Österreich, Steiner & Wanner, Alpine Bau GmbH, Ing. Steiner Wohnbau
Das neue Quartier mit insgesamt 356 geförderten Mietwohnungen, städtischem Kindergarten und Einkaufsmarkt befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Struberkaserne. Inmitten eines 15.000 m² großen Parks, der die Stadtteile Taxham und Maxglan miteinander verbindet, liegen die bis zu 7-geschoßigen Wohnhäuser. Diese sind zu Gruppen zusammengefasst und um einen 1,5 m über dem Parkniveau liegenden Platz angeordnet. Damit entstehen räumlich überschaubare Nachbarschaften. Die Fassaden haben mit den vertikal angeordneten Lamellen, die die Farben des Parks aufnehmen und den weit auskragenden Balkonen ein lebendiges Erscheinungsbild erhalten. Das nachhaltige Mobilitätskonzept der autofreien Wohnanlage basiert auf der Verwendung von E-Bikes, Car-Sharing und einer ÖPNV- und überregionale Radwegnetz-Anbindung. (IAS)
Architektur: hobby a., alpgrün architekten (2013)
BauherrIn: Peter Raits
Zugänglichkeit: privat
Erreichbarkeit: Haltestelle „Finanzamt“, Linie 7
Das Haus mit sechs Wohneinheiten wurde in Rücksichtnahme auf den erhaltenswerten Baumbestand sowie die bestehenden Umgebungsbauten entwickelt. Ein vorrangiges Ziel war es, die Qualitäten des Ortes, wesentlich von seiner Lage am Salzachkai bestimmt werden, im Inneren erlebbar zu machen. Alle Wohnungen orientieren sich mit den Gärten bzw. Loggien zur Salzach. Durch- und Ausblicke werden bewusst gelenkt und so der Bezug zum Flussraum gestärkt. Die straßenseitig völlig verglaste Fassade erhält durch die Ausbildung von Terrassen-, Wand- und Deckenvorsprüngen eine plastische Tiefe und gewährleistet im Inneren hohe Behaglichkeit. Die Reduktion auf wenige, aber hochwertige Materialien und die hohe Qualität der Detailausbildung unterstreichen den eleganten Charakter des Hauses.(IAS)
In der gegenüberliegenden Scherzhauserfeldsiedlung befand sich im Kellergeschoß das Lebensmittelgeschäft des Karl Podlaha, wo Thomas Bernhard zur Lehre ging.
Vgl.: Harald Waitzbauer: Thomas Bernhard in Salzburg. Alltagsgeschichte einer Provinzstadt 1943-1955.
Das Projekt war Sieger des im Jahr 2003 ausgeschriebenen EUROPAN-7-Wettbewerbs. Nach einem längeren Entwicklungsprozess - auf dem Bauplatz befand sich zu diesem Zeitpunkt noch die Werkstätte eines großen Autohauses - konnte erst 2010 mit der Umsetzung begonnen werden. Die Anlage liegt an der Schnittstelle heterogener Bebauungsstrukturen und setzt in und für Lehen ein markantes architektonisches Zeichen. Während im Osten, im Süden und im Westen in erster Linie großmaßstäbliche Wohnbauten, aber auch eine Schule und Gewerbebauten liegen, befindet sich in Richtung Norden ein Gebiet mit Einfamilienhäusern. Als vermittelndes Element entstand diese aus drei Baukörpern bestehende Stadtfigur, die mit einem gefördertem Mietwohnbau (56 WE), Seniorenwohnhaus samt Tagesstätte, betreutem Wohnen, Verbrauchermarkt, Büro- und Geschäftsflächen sowie einen öffentlichen Park in sozialer Hinsicht eine zentrale Rolle im Stadtteil Lehen übernimmt.(IAS)
In der gegenüberliegenden Scherzhauserfeldsiedlung befand sich im Kellergeschoß das Lebensmittelgeschäft des Karl Podlaha, wo Thomas Bernhard zur Lehre ging.
Vgl.: Harald Waitzbauer: Thomas Bernhard in Salzburg. Alltagsgeschichte einer Provinzstadt 1943-1955.
Die benachbarte Parscher Kirche der arbeitsgruppe 4 aus dem Jahr 1956 ist ein Gesamtkunstwerk, ein Klassiker der österreichischen Moderne.
Die Wohnanlage mit 13 Mietwohnungen und einer Quartiersgarage mit 43 Stellplätzen entstand auf einer Restfläche am Westrand der Weichselbaumsiedlung, einer gartenstadtähnlichen Wohnbebauung aus der NS-Zeit. Der Entwurfsgedanke beruht auf der Idee eines „grünen Walls“, der sich in das heterogene Gemenge zwischen der Weichselbaumsiedlung im Osten, jüngeren Wohnbauten im Westen und der Parscher Kirche im Norden möglichst unauffällig einfügt. Zwischen bestehenden Wohnbauten und dem Neubau werden grüne Anrampungen geschaffen, die sanft ineinander übergehen. In Verbindung mit einem Hohlweg ergibt sich eine neue Erschließung mit effizientem Sichtschutz. Die Geländemodellierungen sind auf der Westseite mit niederen Sträuchern bepflanzt. Der zurückhaltende Neubau nutzt geschickt den konvexen Baukörper an der Fadingerstraße für eine gewisse Raumdynamik im neuen grünen Zwischenbereich und die einladende Geste der Parscher Kirche als point de vue. (IAS)
Architektur: Thomas Forsthuber, Christoph Scheithauer (2009-2011)
BauherrIn: Heimat Österreich
Zugänglichkeit: Halböffentlich
Erreichbarkeit: Haltestelle „Stadtwerk Lehen“, Buslinie 8 und 24
Das Studentenheim an der Gaswerkgasse war das erste Bauwerk, welches im Kontext der Überbauung des ehemaligen Stadtwerke-Areals in Lehen fertig gestellt wurde. Die Geschäftsflächen im Erdgeschoß sind leider bislang nicht vermietet, in den darüber liegenden sechs Geschoßen ist ein Studentenheim mit 97 Appartements untergebracht. Mit seiner skulpturalen Ausformung bildet es den markanten Eckpunkt des Boulevards, der das Areal aufschließt. Das Studentenheim ist so organisiert, dass die aneinander gegenüberliegenden Zimmer jeweils um ein halbes Geschoß versetzt sind. Die Verbindung dieser gegenüberliegenden Zimmergruppen erfolgt über großzügige Sitzstufenanlagen, kleinere Stiegen und das vom 1. Obergeschoß bis zum Dach durchgesteckte Atrium.(IAS)
Die Wohnanlage mit 60 barrierefreien Wohnungen und einer Tiefgarage mit 72 Stellplätzen befindet sich am Rande des gründerzeitlich geprägten Andräviertels. Mit seiner städtebaulichen Figur reflektiert das Projekt die räumliche Struktur des Quartiers. Seine Grundform stellt eine Weiterentwicklung der klassischen Blockrandverbauung dar, bei der drei ineinander verschränkte Objekte einen eigenständigen Komplex bilden. Durch das Heranrücken der Bauteile an die Humboldtstraße bzw. an die östliche Grundgrenze entsteht ein größtmöglicher Innenhof.
Das flächige Erscheinungsbild der weiß verputzten Straßenfassaden mit den bündigen Verglasungen steht dabei in Kontrast zu den raumbildenden Hoffassaden – übrigens eine Struktur wie sie für die historischen Salzburger Altstadthäuser charakteristisch ist. (IAS)
Eingebettet in ein städtisches Umfeld aus Universität, Alleebäumen und Eschenbach ist ein Haus für Senioren mit 39 Wohneinheiten entstanden. Der bestehende Lindenbaum bildet dabei den gestalterischen Mittelpunkt der Anlage. Alle Appartements (15 Zwei- und 24 Einzimmerwohnungen) sind barrierefrei, rollstuhlgerecht und pflegetauglich.
Die großzügigen Innen- und Außenräume sind qualitativ hochwertig gestaltet und ausgeführt. Das Haus ist in Passivbauweise errichtet und sowohl ökologisch als auch hinsichtlich der Betriebskosten optimiert.
(IAS)
Erreichbarkeit: Haltestelle "Valkenauerstraße" oder "Ursulinen"
Buslinie 7
Die Wohnanlage Sonnenpark liegt am Rande eines der letzten großen Grünräume im Süden Salzburgs. Daher war es der Stadt ein Anliegen, dass hier ein energieeffizientes, architektonisch anspruchsvolles Projekt umgesetzt wird. Sechs abgetreppte, mit der Stirnseite zum Grünraum gerichtete Baukörper bilden einen signifikanten Blickfang. Sonnenkollektoren für die Warmwasseraufbereitung aller Wohnungen, ein aus Biomasse gespeisten Fernwärmeanschluss und die Nutzung des passiven Wärmeeintrags bilden ein optimiertes energetisches Paket. Ein weiterer Pluspunkt: Die Renaturierung des Fagerbaches. (IAS)
Eich- und Vermessungsamt, ein Frühwerk von Wilhelm Holzbauer aus dem Jahr 1973 (Georg-Wagner-Gasse 8)
Das rund zwei Hektar große Areal des einstigen Obst- und Gemüsegartens beim Gutshof des altehrwürdigen Frauenstiftes Nonnberg, daher leitet sich auch der blumige Marketingname „Wohnen im Pardiesgarten“ ab, lag über Jahrhunderte verborgen hinter hohen Einfriedungen. Nur im Nordwesten blieb ein Rest als ein abgezäunter Freibereich erhalten. Beim Wettbewerb 2005 standen daher die Architekten vor der schwierigen Aufgabe die Bebauungsdichte von ca. 1,15 zu meistern, was dazu verführte bis zu 6-geschossige Baukörper vorzuschlagen. Das Siegerprojekt nahm dagegen die villenartige, offene Bebauungsstruktur im äußeren Nonntal auf, gruppiert die Bauten um einen Hof und schottet die Anlage mit einem länglichen Baukörper zur stark frequentierten Nonntaler Hauptstraße ab (IAS).
Architektur: HALLE 1 (2006-2008)
BauherrIn: Diakoniewerk, Hans Myslik GmbH
Zugänglichkeit: Nur Außenraum
Erreichbarkeit: Haltestelle "Äußerer Stein"
Buslinien 3, 5, 6, 7, 8
Aus der Altstadt über den Mozartsteg erreichbar.
Hinter dem Gebäude in der Steingasse eine der ältesten Weinstuben Salzburgs, das Andreas Hofer. Mo-Sa ab 18 Uhr geöffnet.
Auf dem Areal der alten Diakonie gab es neben dem denkmalgeschützten Saulichschlössel auch einen alten Baumbestand zu berücksichtigen. Das neue Ensemble sollte vielseitige Nutzungsmöglichkeiten wie Wohnen, ein Gesundheitszentrum, Büros und eine Cafeteria beinhalten. Im Südosten des sanierten und in seiner Bedeutung gestärkten Ansitzes wurde daher der Neubau so platziert, dass ein Hofraum entstand. Eine Treppe zwischen den beiden Bauteilen stellt nun eine Verbindung zur mittelalterlichen Steingasse her. Nördlich schließt ein länglicher Baukörper an, der den Häusern in dieser Gasse wieder einen direkten Blick auf Hohensalzburg und vor allem mehr Licht und Sonne bringt. (IAS)
Der Entwurf für diese 24 Wohneinheiten umfassende Wohnanlage ging aus einem 2006 durchgeführten Wettbewerb hervor. Das Siegerprojekt von Wilhelm Lankmayer, Michael Wieser und Walter Cernek verschafft der heterogenen Bebauung entlang des Kapellenweges ein straffes Rückgrat. Der in fünf Einzelbaukörper aufgelöste dreigeschoßige Wohnbau wird vom Kapellenweg aus erschlossen, wobei das Erdgeschoß durch einen Niveausprung von rd. 50 cm gegenüber der Straßenebene herausgehoben ist. Rampen, Podeste und weit auskragende Vordächer gliedern die Fassade und schaffen einen räumlichen Filter zur Straße. Noch stärker – und dennoch durch verputzte Rahmen zu einheitlichen Flächen verbunden – ist die plastische Durchwirkung der Baukörper an der nach Süden orientierten Gartenfassade mit ihren höchst attraktiven Freibereiche in Form von Vorgärten, Terrassen, Balkons und Loggien. (IAS)
Mit dem Rücken zur Lokalbahn gewandt, besitzt der stattliche Fünfgeschoßer nach Westen breite Wohnbalkone. Der straff organisierte Bau wird über drei Stiegenhäuser erschlossen, an die pro Geschoß fünf Wohnungen anliegen. Im Fassadenbild sind diese Treppenbereiche als durchgängige verglaste Zonen ablesbar. Aufgrund des nachhaltigen Gebäudekonzepts (Niedrigenergiestandard, kontrollierte Wohnraumlüftung, Regenwassernutzung, große Kollektorflächen) erhielt das Objekt 2007 den Landesenergiepreis. (IAS)
Die Wohnanlage ist ein geglücktes Beispiel für eine Nachverdichtung. Große, vormals als Parkplätze genutzte Flächen der Wohnanlage aus den 1970er Jahren wurden bebaut und die Stellplätze in eine neue Großgarage verlegt. Entlang der Moosstraße bilden nunmehr vier leicht versetzte Baukörper einen klaren Abschluss. Ein mit schubladenartig herausgezogenen Balkonen versehener Wohnturm bildet eine signifikante Mitte. Die neuen, größeren Wohneinheiten ergänzen den Kleinwohnungsbestand und fördern so die Durchmischung des Quartiers. Mit diesem klugen städtebaulichen Konzept konnten 83 neue Wohnungen zu äußerst günstigen Bedingungen (Entfall der Grundstückskosten) geschaffen werden. (IAS)
Architektur: kofler architects (2005-2007)
BauherrIn: Heimat Österreich
Das in der Schutzzone gelegene punktförmige Wohnhaus wurde tief am Grundstück und damit möglichst nahe am Bahndamm errichtet, um den beeindruckenden Baumbestand zu erhalten. Der über dem Terrain durch eine eingezogene Sockelzone optisch schwebende Baukörper enthält im Erdgeschoss drei Büros und in den darüber liegenden Geschossen noch insgesamt 22 gleichwertig nach Süden orientierte Wohnungen. Besonders privilegiert sind nur die beiden Wohnungen im Penthouse mit den Terrassen und einem phantastischem Blick auf die Salzburger Altstadt. Integraler Bestandteil der straßenseitigen Ansicht ist die räumliche Schichtung von Garten samt den Bäumen, die sich als organisches Netzwerk über die klar und hart gezeichnete Geometrie des Hauses legen. Die bahnseitige, nach Norden orientierte Fassade ist trotz der Tatsache, dass sie faktisch nur vom fahrenden Zug aus einsichtig ist, gestalterisch ein wenig zu bescheiden ausgefallen. (IAS)
Drei scheinbar simple Zeilen, die bei genauerer Betrachtung nicht nur wegen ihres konsequenten Energiekonzeptes verblüffen: durch Konstruktion und Material, durch das Angebot von Vorder- und Hintereingang, mit durchgesteckten Wohnungen, geschützten Balkonen und kleinen Gärten im Erdgeschoß. Abstand und Höhe der Gebäude spielen zusammen, die erforderliche Intimität für die Erdgeschoße wird mit der noch wachsenden Bepflanzung in den nächsten Jahren entstehen.
Die für Salzburg innovative Konzeption dieses Wohnbaus wurde von der Jury stark hervorgehoben. Er besteht aus zwei unterschiedlichen Bereichen, den straßenseitigen Zeilen von Wimmer Zaic Architekten, die einerseits der eigentlichen Gartenstadt die – akustische – Mauer machen, andererseits nach innen mit ihren leicht über das Terrain erhobenen, erdgeschoßigen Gärten und deren Zugängen ein Ambiente zwischen Offenheit und Privatheit vermitteln. Die städtebauliche Idee des Wohnhügels, aus dem die vier Gebäudekomplexe des gartenseitigen Bauteils herauswachsen, wurde bei der Realisierung zwar beibehalten, die Erwartung an die freiräumliche Großzügigkeit einer Gartenstadt ist jedoch bei den erdgeschoßigen Wohnungen nicht spürbar.
Wie ein kleinräumiges, sehr qualitätsvolles Anhängsel der später errichteten, nördlich angrenzenden Siedlung auf dem ehemaligen Höllereisenareal wirkt diese Wohnbebauung. Aufgereiht an einem inneren Erschließungsweg, in den sich kammartig die gläsernen Eingangsbereiche der einzelnen Häuser ins Blickfeld schieben, befinden sich Zeilenbauten und zwei Punkthäuser. Leider wurden bei der Ausführung von den beiden Bauträgern architektonisch wichtige Details verändert.
Architektur: archsolar, Werner Oberholzer (2000-2002)
BauherrIn: Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgenossenschaft, ÖSW Wohnbauvereinigung
Zugänglichkeit: halböffentlich
Erreichbarkeit: Haltestelle "Kuglhof"
Buslinie 27
Die Wohnanlage mit 128 Wohnungen basiert auf einem Masterplan, den One Architecture 1996 entwickelt haben, der so genannten Stieglgründe funktionell und städtebaulich gliedert. Allerdings kann nur die von Schwarzenbacher /Oberholzer geplante Wohnanlage, die 2003 mit dem Landesenergiepreis ausgezeichnet wurde, auch in der Umsetzung überzeugen. Die Wohnungen mit Komfortlüftung und Wärmerückgewinnung werden über eine zentrale Holzpellets-Heizung sowie 380 m2 Sonnenkollektoren thermisch versorgt. Zeilenförmige, viergeschossige Baukörper mit zurückgesetzten Attikageschoßen, die in Nord-Süd-Richtung verlaufen, öffnen sich zum Landschaftsraum im Süden. Ein quer liegender kürzerer Bauteil schließt die Anlage im Norden ab. (IAS)
Zwei von einander unabhängige Einfamilienhäuser auf einem kleinen Grundstück. Vorgefertigte Holzkonstruktionen, die dasselbe Raum- und Gestaltungsprinzip für die gänzlich unterschiedlichen Lebensbedürfnisse adäquat bereit stellen. Im Erscheinungsbild elegant, unaufgeregt und zeitlos stimmig.
Diese Siedlung war eine der ersten größeren in einem Viertel, das man hauptsächlich mit Gewerbe assoziierte. Sie bietet solide Gestaltung und dreiseitig belichtete Grundrisse, die Wohnungen im Erdgeschoß sitzen ohne Sockel direkt am Gelände.
Die Nachfolgesiedlung ist unspektakulär zeitlos und sowohl städtebaulich, naturräumlich als auch innenräumlich verständlich aufgebaut. Die Durchwegungen haben einen entsprechenden Abstand zu den Wohnungen im Erdgeschoß, der Naturraum wird mit den Gärten verzahnt, die Geländekante nach Westen geschickt genutzt.
Georg W. Reinbergs Wohnanlage mit 61 Wohnungen ist einer der Vorreiter für energieoptimiertes Bauen in Salzburg. Symbolisiert wird das Thema mit dem markanten 100.000 Liter-Speicher beim Entrée zur Siedlung. Die vier südorientierten, jeweils unterschiedlich gestalteten Zeilen öffnen sich im Westen zur Moorlandschaft und sind für die passive Solarnutzung optimiert. Am Dach der nördlichsten Zeile befindet sich eine 410 m2 Kollektorfläche, die ein Drittel der Energie für Heizung und Warmwasser liefert. Die Restwärme wird mit einem Gasbrennwertkessel erzeugt. Zudem setzte man auf kontrollierte Wohnraumlüftung mit im Wintergarten vorgewärmter Luft, Grasdächer zur Regenwasserrückhaltung, Sickermulden, Eigenkompostierung und hohe Wärmedämmung. (IAS)
Nehmen Sie das Fahrrad und fahren Sie entlang der Glan!
Die Wohnanlage „Oasis“ ist eine belebte und von ihren BewohnerInnen liebevoll gepflegte Siedlung, obwohl sie aufgrund ihrer Andersartigkeit anfänglich Zielscheibe medialer Attacken war. Der Versuch, neue Wege im sozialen Wohnbau zu beschreiten, zeigt sich einerseits in der Verknüpfung unterschiedlicher Wohnungstypen wie mehrgeschossige Reihenhäuser, Single-Wohnungen und Penthouse-Sonderformen. Andererseits wird durch die räumliche Zonierung des Terrains, eine Verbindung der Baukörper mit den Freiräumen hergestellt. Die bemerkenswerte Membranverkleidung der Fassaden verleiht den Baukörpern eine großzügige Leichtigkeit. (IAS)
Architektur: Adolf Krischanitz, Ernst Hoffmann, Mark Mack, lankmayer staebner wieser architektur, Schwarzenbacher Architektur (2000)
BauherrIn: Fürst Developements GmbH
Zentrum der Anlage ist der in seiner Bausubstanz auf das Jahr 1792 zurückreichende Fondachhof. Das biedermeierliche, 1949 in seine heutige Form gebrachte Schlössl lag in einem weitläufigen Park, der allerdings seit 1960 als Bauland gewidmet war. Als 1995 ein Gutachterverfahren für die Bebauung des rd. 2,5 ha großen Areals durchgeführt wurde, konzentrierte der Tessiner Architekt Luigi Snozzi in seinem siegreichen Vorschlag die angestrebte Nutzfläche in einem 16-stöckigen Hochhaus. Diesem utopischen Appell den historischen Park nicht zu verbauen, folgte schließlich die gebaute Realität, die sich in der Kompromissformel einer lockeren Assemblage aus Zeilen (Ernst Hoffmann), Stadtvillen (Mark Mack), einem fünfgeschossigen Turmblock in schwarzem Basalt (Adolf Krischanitz) und einem viergeschossigen, quer zum Landschaftsfluss liegenden Mehrfamilienhaus („van Tach“) manifestiert.(IAS)
Spaziergang aus der Altstadt zum Gebäude über Freisaal und Naturwissenschaftliche Fakultät
Das Objekt greift die Bebauungsstruktur des Quartiers aus den 1960er Jahren mit seinen mehrgeschoßigen, in offener Bauweise errichteten Wohnblocks auf, fügt sich also ein und lässt diese inhaltlich doch hinter sich. Der langgezogene Riegel erlaubt durch seine durchgehende Schottenstruktur größtmögliche Variabilität, sodass die durchgespannten, ost-westorientierten Zweispänner-Typen mit verschiedenen Grundrisslösungen angeboten werden. Bandfenster an der Ostseite und raumbreite, geschoßhohe Öffnungen im Westen zeichnen das konstruktive Konzept dieser Struktur nach.
Die Erdgeschoßzone als kritische Schnittstelle zwischen Privatem und Öffentlichem wurde gegenüber dem Straßenniveau angehoben um mehr Intimität zu schaffen. Zum selben Zweck wurde die zugehörige Grünfläche mit Obstgarten erhöht. (IAS)
Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt erhielt die Salzburger Altstadt am Fuß des Kapuzinerbergs ein ambitioniertes zeitgenössisches Implantat. Der Zimmertrakt schwingt sich über einem offenen Erdgeschoß auf massiven Stützen, zwischen denen ursprünglich die Errichtung von Marktständen geplant war, Richtung Westen. Von der Dachterrasse kann man ungewohnte Blicke auf die Neustadt und auf die zum Greifen nahe Tierwelt am Abhang des Stadtberges und den stadteigenen Klettersteig werfen. Eine von hier aus geplante spektakuläre Treppenanlage auf den Berg blieb leider nur Vision.
Salzburg war lange Zeit resistent gegen Fortschritt im Holzbau. Durch restriktive Gesetzgebung eingeschränkt, durch technisch inadäquate Verwendung von Holz abgeschreckt, durch den Bau von „Lederhosen“ in den Tourismusgemeinden auf ein bestimmtes Image festgelegt, hatte der zeitgenössische Holzbau viele Hürden zu überwinden. Mit diesem detailliert geplanten, mehrgeschoßigen Holzwohnbau wurde, erstmals in der Stadt, ein Standard gesetzt. Die Wohnungen öffnen sich zu einem durchgehenden tiefen Wohnbalkon im Südwesten, haben aber auch kleine Wirtschaftsbalkone an der gegenüberliegenden Seite. An der Eingangsfront ist im Erdgeschoß ein allseitig verglaster Gemeinschaftsraum situiert.
Architektur: HALLE 1 (1996-1997)
BauherrIn: P & B Bauträger und Projektentwicklungs GesmbH
L.-Steinwender-Weg 11, Hakenhaus (1961) von Sepp Ullrich: Eingeschoßiges Musterhaus als „kostengünstiges Eigenheim für den Arbeitnehmer“
Die zweigeschoßige winkelförmige Anlage, im programmatischen Weiß der klassischen Moderne gehalten, setzt sich aus drei Bauteilen zusammen. Durch diese Gliederung fügt sich Anlage gut in Umgebung, zumeist Einfamilienhäuser, ein, und schafft überdies den Übergang vom dörflich strukturierten Alt-Maxglan hin zur grobkörnigen Struktur des nordwestlich gelegenen Gewerbegebiets. Sämtliche Wohnungen verfügen mit ihren großzügigen Gartenanteilen und Dachterrassen über jene Qualitäten, die für ein urbanes Wohnen heute unerlässlich sind.
Seit der Errichtung dieser relativ kleinen Anlage entstanden in der
Umgebung (etwa nördlich der Kleßheimer Allee) Wohnblocks, welche die Maßstäblichkeit dieses Objekts, insbesondere das ausgewogene Verhältnis von Bebauungsdichte und Freiräumen, leider vermissen lassen. (IAS)
Das dörflich-landwirtschaftlich geprägte Umfeld der Wohnanlage steht in hartem Kontrast zur weiteren Umgebung mit Flughafen, Hotels und Einkaufszentren. Die drei Baukörper der Anlage, die in je zwei Häuser gegliedert sind, bilden mit Vorplatz und grünem Anger die zeitgemäße Interpretation einer dörflichen Struktur.
Leitmotiv des Projekts ist die Übertragung der Qualitäten des Einfamilienhauses auf den Geschoßwohnbau. Formal zeigt sich das in der starken Gliederung der Bauteile: Terrassen, Loggien bzw. die ebenerdigen, fingerartig in den Raum ausgreifende Bauteile schaffen geschützte Freibereiche und individuelle Wohnsituationen, wie man sie im Allgmeinen nur beim Einfamilienhaus findet. (IAS)
Einfach und selbstverständlich wird das dreieckige Grundstück an den drei Seiten von Baukörpern besetzt, die untereinander verbunden sind. Blickfänge sind die roten Laubengänge mit ihren offenen Treppen, die die Gleichförmigkeit der Fassaden auflockern. Die gewählten architektonischen Mittel wirken, der Aufgabe angemessen, zeitlos modern.
Wenn man heute an diesem Haus vorbeifährt, ist die Aufregung, die um seine Errichtung herrschte, nicht mehr nachvollziehbar. Es fügt sich aufgrund der gewählten Entwurfselemente Sockelbereich aus Bruchsteinmauerwerk, Lochfassade und seinen Abmessungen stimmig in die Reihe der anderen Wohnhäuser am steilen Fuß des Mönchsbergs. Neu war der offensive Umgang mit dem Berg, der durch das zentrale, auch bergseitig belichtete Stiegenhaus bis auf die Straße hinauswirkt. Weitere zeitgenössische Elemente sind der gläserne Aufzug und die Brücke vom obersten Geschoß auf die Gartenterrasse am Berghang.
Erreichbarkeit: Zugang von Osten:
Haltestelle Aiglhof S-Bahn
Buslinie 4
Haltestelle Aiglhof/LKH
Buslinie 2, 4, 20 und 28
Haltestelle Körblleitengasse
Buslinie 1
Haltestelle Aiglhof dann 5min Fußweg
S-Bahn Linie S3
Zugang von Süden:
Haltstelle Hans-Schmid-Platz
Buslinie 1, 2, 20, 28
Das Siegerprojekt eines öffentlichen Wettbewerbes aus dem Jahr 1988 bietet Raum für 175 geförderte Wohnungen in zwei unterschiedlichen Bebauungsstrukturen.
Das südlich gelegene Ensemble schließt auch ein Tageszentrum mit Sozialstation, Gemeinschafts- und Therapieräumen ein. Die im nördlichen Teil des Areals gelegene viergeschoßige Bebauungsstruktur zieht sich in einer Kurve entlang des Bahndamms und öffnet sich zum landschaftlich bemerkenswerten Grünraum mit dem mäandrierenden Mühlbach in Richtung Süden. Durch Integration dieser vorhandenen Freiraumqualität erhielt die Anlage einen gartenstadtartigen Charakter.
Der Schallschutz zur Bahn spiegelt sich im Querschnitt und den vorgelagerten Garagen, deren begehbare Dächer als begrünte Freiräume und zur Erschließung des Hauptgebäudes dienen, wider.
(IAS)
Für Doris und Ralph Thut sind weder die materiellen Werte der Baustruktur, noch deren ästhetische Gestaltung qualitätsbildend, sondern der „Grad an räumlicher Organisation“. Die Kammstruktur der Wohnanlage bietet halböffentliche und öffentliche Bereiche und sichert dennoch die Privatsphäre in den 77 geförderten Einheiten. So finden sich am zur Straße orientierten, überdachten Vorplatz Gemeinschaftseinrichtungen wie Waschraum und Fahrradständer. Über Stiegen an einer gemeinschaftlichen Terrasse vorbei erschließen breite, teilweise als Balkon genutzte Laubengänge die drei Wohnzeilen mit Maisonetten mit geräumigen Dachterrassen. Die Wohnhöfe werden durch eine Wegachse verbunden, während sich attraktive Freiräume und ein Spielplatz zum angrenzenden Grüngürtel öffnen. (IAS)
Die Siedlung für rund 1000 Menschen markiert den Beginn der so genannten „Architekturreform“. Bevor sie national und international als Modellprojekt ausgezeichnet wurde, hatten sie Lokalpolitik und Wohnbaugenossenschaften vehement bekämpft. Der Kölner Architekt Oswald Matthias Ungers wollte auf dem peripheren Bauplatz mit Gassen, Plätzen, Höfen und Torsituation die Raumformen der Salzburger Altstadt zeitgemäß interpretierten. Ungers modifizierte sein Siegerprojekt zum Masterplan und teilte sich mit den anderen sieben Gutachtern die Planung für insgesamt 304 Wohnungen. Das beschränkte Einzugsgebiet ermöglichte nur Nahversorger wie Bäckerei, Trafik und Friseur am „Stadtplatz“. Dort eröffnete 1989 auch Salzburgs erstes Bewohnerservice, das kulturelle und soziale Aktivitäten unterstützte, und u.a. auch zum hohen Identitätswert des unverwechselbaren Ensembles mit seinen beachtlichen freiräumlichen Qualitäten beiträgt. (IAS)
Erreichbarkeit: Haltestelle "Baron-Schwarz-Park"
Buslinien 21, 120
dann ca. 8-10 Minuten zu Fuß
Direkt am wunderschönen Baron-Schwarz-Park liegt der Komplex der Heinrich-Salfenauer-Volksschule mit Kindergarten (1979) von Gerhard, Engelbert und Hertha A. Zobl. Die Anlage wurde 2010 leider unsachgemäß saniert.
Die Reihenhausanlage mit elf Einheiten gliedert sich in eine Gruppe von sechs und eine von fünf Häusern, die durch ihre markante Südfront einen unverwechselbaren Charakter erhalten. Helmuth
Freund, dessen hohes Maß an Erfahrung im Wohnbau hier
zum Tragen kommt, hat lange vor dem Sonnenkollektoren-Boom und zu einer Zeit als so mancher beim Zeichnen von Säulchen nicht genug bekommen konnte, ein Statement für solares Bauen gesetzt. Die im Schnitt stark gegliederten Reihenhäuser bieten ein hohes Maß an individuell nutzbaren (Frei-)räumen, Wintergarten inklusive; über einen Lichthof im 1. OG werden die rückwärtigen Wohnräume, und der darunter liegende Erdgeschossbereich optimal belichtet. (IAS)
Erreichbarkeit: Haltestelle "Baron-Schwarz-Park"
Buslinien 21, 120
dann ca. 8-10 Minuten zu Fuß
Direkt am wunderschönen Baron-Schwarz-Park liegt der Komplex der Heinrich-Salfenauer-Volksschule mit Kindergarten (1979) von Gerhard, Engelbert und Hertha A. Zobl. Die Anlage wurde 2010 leider unsachgemäß saniert.
Der zweite große Wohnbau in der Ära des Gestaltungsbeirats nach der Forellenwegsiedlung, diesmal in dem bereits dicht bebauten Stadtteil Lehen. Die Bebauung reagiert sowohl auf die Blockrandbebauung der Gründerzeit im Süden, als auch auf die offenen und unterschiedlich großen Wohnbauten im Norden. Zwischen zwei viel befahrenen Straßen gelegen, ist die Wohnqualität vor allem durch den ruhigen Innenhof erreicht worden, in den sich die Wohnungen mittels Balkonen öffnen.
Zugänglichkeit: Haltestelle „Schule Lehen“, Linie 1,7
Erreichbarkeit: privat
Kunst am Bau: Im Eingangsbereich Betonrelief von Slavi Soucek
Das Wohnhochhaus mit seiner annähernd quadratischen Grundrissform besitzt ein verglastes Eingangsgeschoß über dem insgesamt zehn Wohnebenen angeordnet sind. Beeindruckend ist wie Garstenauer die gesamte Masse des Wohnturms auf nur sechs Betonpylonen stellt und den Eingangsbereich mit einer zarten, „zerbrechlichen“ Verglasung vom Außenraum abgegrenzt. Die Erschließung erfolgt über zwei Lifte innerhalb eines mittig platzierten Kerns sowie dem an die nördliche Außenwand gesetzten Treppenhaus. Alle bewohnten Räume sind nach Osten, Westen oder Süden orientiert. Die umlaufenden Balkone mit Brüstungen aus Sichtbeton vermitteln das Gefühl der Sicherheit und bilden willkommene Erweiterung ins Freie. Ihre Auskragungen verhindern eine allzu starke Besonnung und ermöglichen für Reinigungs- und Reparaturzwecke einen problemlosen Zugang zur Fassade. (IAS)
Erreichbarkeit: Linie 3, 8, 28, 170, Haltestelle Salzburg Herrnau
Noch vor der 1936 angelegten Alpenstraße entstanden hier sogenannte Stadtrandsiedlungen. Mit der Konzeption der Siedlung Herrnau versucht Otto Ponholzer, er war zur gleichen Zeit auch Planungsstadtrat, deren oft ungeordnete Entwicklung in städtebaulich klare Bahnen zu lenken. Ursprünglich plante er eine achsialsymmetrische Bebauung beidseits der Alpenstraße mit zwei markanten 6-geschoßigen Wohntürmen als Tor zur Stadt. An den realisierten Turm fügen sich Reihenhauszeilen an. Innerhalb dieser winkelförmig aufgespannten Bebauung wurden Einfamilienhäuser mit großzügigen Gärten errichtet. Nach außen sorgt ein homogenes Erscheinungsbild der unterschiedlichen Bebauungsformen für ein zusammenhängendes Stadtquartier. Die verschiedenen Haus- und Wohnungstypen bedienen individuelle Ansprüche, was wiederum eine soziale Durchmischung des Quartiers gewährleistet. (IAS)
Architektur: Hariri & Hariri
BauherrIn: Asset One Immobilienentwicklungs AG, UBM Development AG
Zugänglichkeit: Nur Außenraum
Erreichbarkeit: Linie 1, 4, 22, 23, Haltestelle "Reichenhaller Straße"
Auf dem ca. 8000 qm großen Areal der ehemaligen Sternbrauerei, die um 1900 von Jakob Ceconi errichtet wurde, aber seit den 1950er-Jahren mehr oder minder brach lag, wurde mit dem Projekt von Hariri & Hariri ein anspruchsvolles Konzept verwirklicht. Die in New York ansässigen Architektinnen gewannen 2006 den geladenen Architekturwettbewerb. Seine Aufgabenstellung war es, einen Wohnbau zu konzipieren, der nicht nur das historisch einmalige Brauereigebäude, sondern auch den eindrucksvollen Rainbergfelsen in seiner Wirkung bewahrt.
In den sechs neuen Baukörpern im westlichen Teil des Areals sowie den historischen Gebäuden im Osten befinden sich rd. 100 Wohneinheiten. Mit der Gestaltung des Freiraums samt altem Baumbestand, einem neu geschaffenen Teich und einer öffentliche Wegverbindung zum Rainberg, wird die Anlage in das gründerzeitliche Quartier der Riedenburg eingebunden. Das Projekt soll die Felsformationen nachahmen, der Berg wird also mehr als „Generator und nicht als Kulisse verstanden“. Die zeitgenössische Bauästhetik der Natursteinfassade verbindet sich mit der durch den Abbau des Konglomerats künstlich geformten Wand des Rainbergfelsens zu einer neuen Einheit. (IAS)
Das Haus mit 48 Wohnungen ist in Passivbauweise errichtet. Der Entwurf ging 2008 als Siegerprojekt aus einem Gutachterverfahren hervor. Er erbrachte für die schwierige Ausgangslage aus hoher Lärmbelastung und gewerblichem Umfeld überzeugende Lösungen: Einerseits die zweiseitig orientierten, „durchgesteckten“ Wohnungen, die durch großzügige Loggien geschützte Freibereiche erhalten, andererseits werden alle Wohn- und Schlafräume vom Lärm abgewandt, über die Ostseite belüftet. Über geschoßhohe Fenster in Richtung Westen wird der imposante Blick zu Staufen und Untersberg inszeniert. Die privaten Gärten der Erdgeschoße sind gegenüber dem Gehsteig durch einen Höhensprung abgesetzt. Von der Versickerung der anfallenden Regenwässer leitet sich die Bepflanzung mit Erlen ab, die den Freiraum prägen.(IAS)
Nach einem umstrittenen Vorgängerprojekt des Tessiner Architekten Ivano Gianola mit vierseitiger Bebauung fand Franz Riepl – vom Gestaltungsbeirat begleitet – eine architektonisch sehr kultivierte Alternative. Diese steht in größerem städtebaulichen Zusammenhang, indem Riepl den vorhandenen zentralen Grünstreifen aufnahm und straßenbegleitend die zweihüftige Büro- und die Wohnzeile mit 18 Einheiten salzachseitig situierte. Das Einzelhaus dazwischen mit offenem, gemeinschaftlichen Erdgeschoß vermittelt zu den Einzelhäusern und schließt den Hof ab. (IAS)
Mitte der 1980er-Jahre sollte in der Altstadt von Salzburg erstmals ein „moderner“ Neubau entstehen, der sich nicht historisierend der Umgebung anpasst. Anfangs in den Medien hoch gelobt, wendete sich das Blatt rasch. Planungsstadtrat Johannes Voggenhuber sprach sogar „von der besten bisher in der Salzburger Altstadt vorgelegten Planung“, während Gemeinderat Herbert Fux eine Grundsatzdebatte entfachte und erklärte, dass „Neubauten im Altstadtbereich – ungeachtet ihrer architektonischen Qualität – unpassend seien und damit per se dem Fremdenverkehr schaden“. Das Bauvorhaben mit zwölf Wohnungen brachte der politische Widerstand schlussendlich zu Fall. Schließlich kaufte die Stadt das Areal und widmete es in Grünland. Die Vereitelung des Projekts war ein Signal gegen die Altstadt als Wohnraum und bestärkte den Tourismus als beherrschenden Wirtschaftsfaktor. (IAS)