Teil des Gesamtwettbewerbs Außenraumgestaltung Festspielbezirk 2003 war auch die Gestaltung des Furtwänglerparks. Das Projekt von oneroom sah hier in Ergänzung des neuen Aufgangs zur Aula der Universität die Errichtung eines Pavillons vor. Nach langwierigen Diskussionen ob ein „Hochbau“ in diesem sensiblen Bereich gewünscht ist (Artikel nextroom), entschloss sich die Stadt zu einem neuen Wettbewerb nur den Garten betreffend. Diesen gewannen Karasz/Auböck mit einem starken, klaren und im besten Sinn „simplen“ Konzept. Selbst für den „Kieferpavillon“ wurde ein neuer Standort gefunden, die Mitte des Gartens bleibt wieder unbesetzt.
Architektur: Harry Dobrzanski, Hannes Krauss (2005-2006)
BauherrIn: Stadt Salzburg, BMNT, Land Salzburg
Die ersten wärmenden Sonnenstrahlen laden bereits zum Verweilen auf den Holzplattformen ein!
Die Stadtgemeinde entwickelte für den Elisabethkai ein alternatives Konzept, das den geforderten Hochwasserschutz mit einer durchdachten Gestaltung des öffentlichen Raums verbindet. Die bis zu 80 cm hohen Schutzwände sind immer wieder unterbrochen, werden zwischen dem alten Baumbestand am Kai vor- und zurückspringend geführt, sodass eine harte Uferkante vermieden wurde. Die charakteristische, landschaftliche Anmutung des Flussraums, der sich als grünes Band durch die Stadt zieht, konnte so erhalten werden. (IAS)
Hofstallgasse, Max Reinhardt Platz und Furtwänglergarten, drei Stadträume im Salzburger Festspielbezirk, die seit langem ohne Raumdefinition ineinander flossen. In einem Wettbewerb gewann oneroom deren Planung inklusive neuen Aufgangs in die Aula der Universität. Während die Gestaltung des Parks einen neuerlichen Wettbewerb unter FreiraumplanerInnen (siehe unter Furtwänglergarten) durchlaufen musste, wird der restliche Straßenraum des Max Reinhardt Platzes in nächster Zeit entsprechend dem Wettbewerbsprojekt wie die Hofstallgasse mit ockerfärbigem Asphalt und Lichtbändern gestaltet.
Der Bildhauer Walter Pichler schlug in den 1970er-Jahren vor, die Brunnen der Altstadt im Winter mit transparenten Konstruktionen aus Plexiglas zu schützen. Umgesetzt wurde Pichlers Ansatz z. B. bei der Pferdeschwemme. Dietmar Feichtingers Wettbewerbsentwurf für den Residenzbrunnen transformiert die Form des zwölfeckigen Brunnenbeckens und die Dynamik der figura serpentinata der Brunnenskulptur in eine parabolisch geformte konkave Hüllfläche aus Acrylglas. Die Burghauptmannschaft als Bauherr machte technische Probleme bei der Umsetzung geltend und verabschiedete sich vom Projekt. Mittlerweile hat man den alten Holzverschlag erneuert. Der fortschrittliche Gedanke, historisches Objekt und moderne Technik zu einer neuen künstlerischen Einheit zu vereinen bleibt damit, was es ist: ein schönes Bild. (IAS)
Den 2003 ausgelobten internationalen Architektenwettbewerb zur Neugestaltung des „Schönsten Foyers der Welt“ (Eigendefinition der Salzburger Festspiele) gewann keiner der eingeladenen Star-Architekten, sondern das junge Salzburger Architekturbüro one room (Georg Huber / Karl Meinhart).
Schon einen Monat nach der Wettbewerbsentscheidung warnten Vertreter der Festspiele vor einem „Rummelplatz“, der hier vielleicht entstünde. Stein des Anstoßes war ein mit einer Sitztribüne versehener, eingeschossiger Baukörper, der das Areal gliedert, indem er eine Zäsur zwischen Furtwängler-Garten und Max-Reinhardt-Platz definiert. Verwirklicht wurden nach langer Debatte lediglich Teilbereiche wie das Treppenhaus zur Aula, während der in unzähligen Varianten überarbeitete kleine Pavillon den stürmischen Protesten zum Opfer fiel. (IAS)
06Ungebautes Salzburg: Neugestaltung des Residenzplatzes
Residenzplatz 1 5020 Salzburg
Architektur: knittels BÜRO, Max Rieder
Erreichbarkeit: Fußgängerzone Altstadt Salzburg
Der 2007 durchgeführte Wettbewerb war nicht der erste Vorstoß, dem Residenzplatz eine neue Oberfläche zu verleihen. Wie schon die Anläufe zuvor scheiterte auch dieses Unterfangen. Der Platz, auf dem sich einst der Friedhof der Stadt befand, der die triumphalen Einzüge der Erzbischöfe sah, aber auch die einzige Bücherverbrennung Österreichs im Nationalsozialismus, braucht vor dem nächsten Gestaltungsversuch eine Klärung, welche Rolle er in der Stadt spielen soll. Rieders Entwurf sah unter anderem eine bewegliche Skulptur vor, die unauffällig im Platzniveau versenkt ist und nur bei Gedenkveranstaltungen hochgefahren wird. Ihr von Scheinwerfern ausgehendes Licht steht in luzidem Kontrast zum volksverhetzenden Feuer der Bücherverbrennung des Jahres 1938 und ist ein eindringliches Bild für die Ohnmacht des Intellekts gegenüber der Brutalität der Macht. (IAS)