Besuchen sie unbedingt die Franziskanerkirche, mit ihrer einzigartigen Stilabfolge von der Romanik bis ins Barock.
Nach einem mehrjährigen Planungsprozess gelang eine Symbiose des Neuen mit der historischen Bausubstanz, die in Teilen bis in die Romanik zurückreicht. Einbauten aus der NS- und der Nachkriegszeit, welche die Raumstrukturen verunklärten, wurden entfernt und gleichzeitig wertvolle bauliche Details fachgerecht restauriert. Erforderliche bauliche Ergänzungen sind durch ihren Materialcharakter, bspw. Sichtbeton oder Schwarzstahl als solche klar erkennbar und von der historischen Substanz geschieden. So entstand ein anspruchsvoller Dialog von alt und neu, der dem Denkmal nicht nur seine Geschichte zurückgibt, sondern auch eine Zukunft eröffnet. Für diese besondere Leistung wurde die Generalsanierung des Franziskanerklosters 2022 mit dem Architekturpreis des Landes Salzburg ausgezeichnet. (IAS)
Die aufgrund von Bauschäden erforderliche Sanierung des Pfarramtsgebäudes der Kirche zur Hi. Erentrudis eröffnete die Chance zur Neubestimmung des Objektes. Die architektonische Qualität des Ensembles (Architekt Otto Kramreiter, 1961) sollte dabei nicht nur erhalten sondern durch die Schaffung einer multifunktionalen Bildungsstätte eine Aufwertung erfahren. Zwei unabhängig nutzbare Versammlungsräume werden mit einem gemeinsamen Foyer Bereich direkt an die Pfarrbibliothek angebunden. Durch die Entfernung einer Mauer und die Absenkung des Niveaus konnte im Außenbereich ein Vorplatz geschaffen werden. Eine Rampe ermöglicht eine barrierefreie Erschließung des Kirchenplatzes und des Pfarramtes. Die lichtdurchlässige Fassade des Anbaus erinnert an ein Korbgeflecht, das auf vielfältige Weise auf christliche Symbole verweist. (IAS)
Die aufgrund von Bauschäden erforderliche Sanierung des Pfarramtsgebäudes der Kirche zur hl. Erentrudis eröffnete die Chance zur Neubestimmung des Bauwerks. Die architektonische Qualität des Ensembles (Architekt Otto Kramreiter, 1961) sollte dabei nicht nur erhalten, sondern durch die Schaffung einer multifunktionalen Bildungsstätte eine Aufwertung erfahren. Zwei unabhängig nutzbare Versammlungsräume werden mit einem gemeinsamen Foyer direkt an die Pfarrbibliothek angebunden. Durch die Entfernung einer Mauer und die Absenkung des Niveaus konnte im Außenbereich ein Vorplatz geschaffen werden. Eine Rampe ermöglicht eine barrierefreie Erschließung des Kirchenplatzes und des Pfarramtes. Die lichtdurchlässige Fassade des Anbaus erinnert an ein Korbgeflecht, das auf vielfältige Weise auf christliche Symbole verweist.(IAS)
Die Architekten interpretierten das Thema Kloster mit Kirche und Kreuzgang völlig neu und packten alles unter eine große, luftige Dachkonstruktion aus rotem Stahl. Die holzverkleidete Kapelle in der Mitte, nur von oben belichtet und mit Stufen arenaartig zum Altar hin abgesenkt, wird von einem hohen Wandelgang umringt. Dieser wiederum vom zweigeschoßigen Zellentrakt mit innerem Laubengang und offenen Stiegenaufgängen. Nachdem die Zahl der Mönche Ende des letzten Jahrhunderts schrumpfte, entschloss sich die Kongregation zur Vermietung des Gebäudes. Als Mieter wurde das ICCM, eine Institution für berufsbegleitende Ausbildung zur Kulturarbeit gefunden. Ohne Umbauten gelang die Umnutzung, in der ehemaligen Kapelle fanden Stunden voll konzentrierter Vorträge und Diskussionen in spiritueller Andacht statt.
Für den in den 1950-Jahren durch Wohnbauten rasch wachsenden Stadtteil Herrnau entstand unter Erzbischof Andreas Rohracher ein sakraler Bezirk mit Pfarrhof, einem Kloster samt eigener Kapelle für den aus Böhmen vertriebenen Orden der Eucharistie-Schwestern und einem Pfarrkindergarten. Das Herzstück dieser Anlage ist die Pfarrkirche St. Erentrudis. Ihre konvex gekrümmte Fassade umschließt zusammen mit der seitlich vorgelagerten Werktagskapelle und dem 42 m hohen, nur über eine gedeckte Passerelle mit Hauptgebäude verbundenen Glockenturm eine Kirchplatz, der einige Stufen über dem umgebenden Straßenniveau liegt. Der annähernd halbrunde, arenaartigen Kirchenraum fällt zum Altar hin leicht ab, während das Presbyterium wiederum durch einige Stufen von der Gemeinde getrennt, gleich einer Bühne inszeniert wird. Die Struktur des Innenraums erinnert an ein Großkino mit Balkon nur richtete sich der Blick auf keine Leinwand, sondern auf das riesige, die gesamte Apsis einnehmende, 180 m2 große Betonglasfenster von Maria Bilger. Diese üppige, geradezu barocke Inszenierung lehnten einige Zeitgenossen entschieden ab. Friedrich Achleitner meinte etwa, dass die vorne imposant geblähten Flächen hinten chaotisch und kleinlich aufeinanderstoßen, und „Der Turm versinkt in dieser peinlichen Demonstration eines gestalterischen Bankrotts.“
Dieses vernichtende Urteil verweist auf einen historischen Konflikt. Ein Bau wie der von Kramreiter steht dabei auf der einen, die nur einige Jahre ältere, in der Auffassung aber ungleich modernere Pfarrkirche Parsch der arbeitsgruppe 4 auf der anderen Seite. Aus der historischen Distanz betrachtet, vermag man heute in diesen Antipoden, dennoch den vielleicht letzten Versuch erkennen, ein kirchliches Gesamtkunstwerk zu schaffen.
(IAS)
Der erste Auftrag an die neu gegründete Arbeitsgruppe - bestehend aus den Architekten Johannes Spalt, Friedrich Kurrent, Wilhelm Holzbauer und Otto Leitner - weitergegeben von ihrem Lehrer Clemens Holzmeister, ergab den radikalen und doch behutsamen Umbau eines Stallgewölbes in die Parscher Kirche. Inspiriert von der Franziskanerkirche, deren romanisches Langschiff mit einem hohen, lichten gotischen Hallenchor ergänzt wurde, entstand die Verbindung von niedrigem Gewölbe für das Volk und hohem, natürlich belichteten Altarraum.